Der Micro-Hub am Tempelhofer Damm.
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02.10.2020

Micro-Hub in Berlin sorgt für klimaneutralen Warentransport

Die Zahl der Paketzustellungen nimmt seit Jahren zu. Stau auf den Straßen, Lärmbelästigung für die Anwohner und der Ausstoß schädlicher Emissionen sind die Folge. In Berlin-Tempelhof soll sich das jetzt ändern.

Um den Lieferverkehr mit Lkws zu reduzieren, werden Geschäftsinhabern und Unternehmern am Tempelhofer Damm in Zukunft ihre bestellten Waren mit klimafreundlichen Lastenrädern bzw. Cargo-Bikes direkt bis vor die Tür gebracht. Dafür wurde mit der Deutschen Bahn als Kooperationspartner auf dem P+R Parkplatz S- und U-Bahn Tempelhof der Micro-Hub Te-Damm errichtet.

Der Tempelhofer Damm gehört zusammen mit dem nahegelegenen Mariendorfer Damm mit mehr als 40.000 Kraftfahrzeugen am Tag zu den meistbefahrenen Straßen der Stadt. Unmittelbar an der BAB 100 gelegen, dient der Micro-Hub hier seit Anfang Oktober als zentraler Lager- und Verteilort. Ziel ist es, das Halten in der zweiten Reihe zu reduzieren. Außerdem sollen Umschlags- und Lagerprozesse unterstützt werden, um auch zeitversetzte Zustellungen auf der letzten Meile gewährleisten zu können.

Zwei Lieferdienste zum Start

Zum Start gibt es zwei Lieferdiensten und ein Konzept für die Selbstabholung von Lebensmitteln von regionalen Erzeugern aus Berlin und Brandenburg. In den kommenden vier Jahren soll das Partnernetzwerk weiter wachsen.

Beim Bau des Micro-Hubs wurde durch das Smart City-Projekt der DB auf Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Qualität gesetzt: Wiederverwendbare See-Container wurden mit einer Fassade aus unbehandeltem Lärchenholz aufgewertet. Eine Solaranlage mit Batteriespeicher liefert den Strom für die klimafreundliche LED-Beleuchtung und den Internetzugang.

Das Micro-Hub Te-Damm ist ein Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die Fördermittel des BMVI betragen rund 44.000 Euro, der Bezirk finanziert zusätzlich bis zu 19.000 Euro und stellt den Parkplatz, auf dem der Hub errichtet wurde, kostenfrei zur Verfügung. Die Kosten der Holzfassade haben wir als DB übernommen. Somit zahlen die Nutzer nur die laufenden Betriebskosten.

Zahlreiche Partner an Bord

Die Wirtschaftsförderung des Bezirks setzt das Projekt gemeinsam mit zahlreichen Partnern um: Neben dem Smart City-Projekt der DB sind auch das Straßen- und Grünflächenamt, der Fachbereich Stadtplanung, die Unternehmer-Initiative Tempelhofer Damm, die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO, die Fairsenden GmbH und die Unternehmen Marktschwärmer und Zukunftsangelegenheiten beteiligt.

Klimafreundliche Cargo-Bikes transportieren Waren auf der letzten Meile.