Die Erde aus dem All fotografiert. | © NASA

Treibhausgasemissionen

Die Atmosphäre der Erde enthält verschiedene Gase, die die von der Oberfläche des Planeten abgestrahlte Wärme absorbieren. Da sie gleichzeitig Sonnenstrahlung größtenteils passieren lassen, werden sie auch als Treibhausgase bezeichnet. Denn auch Treibhäuser lassen Sonnenstrahlung passieren und speichern Wärmestrahlung.

Natürliche Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) entstehen etwa durch Vulkanausbrüche und Waldbrände. Sie haben das Leben auf unserem Planeten erst möglich gemacht. Denn ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt wäre die Erde noch immer vereist.

Aufgrund menschlicher Aktivitäten hat die Konzentration in der Atmosphäre seit dem 19. Jahrhundert jedoch deutlich zugenommen. Dabei markierte vor allem die Industrialisierung einen Wendepunkt. So wurden durch den verstärkten Einsatz fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt. Der dadurch ausgelöste anthropogene Treibhauseffekt sorgt dafür, dass die Durchschnittstemperatur auf der Erde in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen ist – mit zum Teil dramatischen Folgen für unser Klima.

Unterschiedliche Treibhausgase

Das am häufigsten freigesetzte Treibhausgas ist Kohlendioxid (CO2). Es entsteht vor allem bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas und trägt besonders stark zur globalen Erderwärmung bei. Allerdings gibt es neben CO2 noch weitere Treibhausgase mit einer noch stärkeren Klimawirkung, die etwa durch landwirtschaftliche Prozesse wie den Einsatz von Düngemitteln sowie Pestiziden und durch industrielle Prozesse freigesetzt werden.

So hat das Kyoto-Protokoll im Dezember 1997 folgende klimaschädliche Treibhausgase benannt: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und die sogenannten fluorierten Treibhausgase (F-Gase), zu denen wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffen (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6) gehören. Seit 2015 wird auch Stickstofftrifluorid (NF3) hinzugezählt.

Weltweit wurden im Jahr 2023 laut der Emissions Database for Global Atmospheric Research (EDGAR) rund 53 Gigatonnen an Treibhausgasen emittiert (ohne die THG-Emissionen und Senken etwa aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft). Der Hauptteil der Emissionen stammte dabei mit 73,7 Prozent aus fossilem Kohlendioxid – also aus der Verbrennung fossiler Energien wie Kohle, Öl und Gas. Dahinter folgten Methan mit 18,9 Prozent, Lachgas mit 4,7 Prozent und F-Gase mit 2,7 Prozent.

In Deutschland waren im Jahr 2023 laut Umweltbundesamt sogar rund 88,7 Prozent der ausgestoßenen Treibhausgase auf Kohlendioxid zurückzuführen, 6,7 Prozent auf Methan, 3,2 Prozent auf Lachgas und etwa 1,4 Prozent auf fluorierte Gase.

CO2-Äquivalente ermöglichen Vergleichbarkeit

Um die Auswirkungen verschiedener Treibhausgase auf das Klima zu messen, hat sich die Einheit CO2-Äquivalente (auch CO2e oder CO2eq) etabliert. Durch die Umrechnung unterschiedlicher Arten von Emissionen in die äquivalente Menge an Kohlendioxid lassen sich diese Auswirkungen vergleichbar machen. Dabei dient CO2 mit einem Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, GWP) von 1 als Referenz.

Das Treibhauspotenzial wird über einen bestimmten Zeitraum (20, 100, 500 Jahre) berechnet. In der internationalen Berichterstattung ist der Zeithorizont von 100 Jahren (GWP100) verbindlich. So beträgt das GWP100 von Methan gemäß des 5. Berichtes des Weltklimarates IPCC zum Beispiel 28: Eine Tonne Methan und eine Tonne CO2 würden zusammen also 29 Tonnen CO2e entsprechen.

 

Die Deutsche Bahn berücksichtigt bei ihrer Treibhausgasbilanzierung neben dem mengenmäßig wichtigsten Treibhausgas CO2 auch die für uns relevanten Treibhausgase Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Dabei basieren die Global-Warming-Potential-Werte (GWP) auf dem 5. Sachstandsbericht des IPCC (100-year GWP).

Grundlage für unsere Treibhausgasbilanzierung sind die konzernweit erhobenen und aggregierten Endenergieverbräuche und Leistungsdaten sowie die im DB-Konzern einheitlich verwendeten Emissions- und Energiefaktoren. Quellen für die verwendeten Emissionsfaktoren sind unter anderem das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), das Bilanzierungstool EcoTransIT World, das Umweltbundesamt (UBA) sowie eigene Berechnungen. Die Methodik zur Bilanzierung basiert auf anerkannten Standards wie dem GHG Protocol und der DIN EN ISO 14083.

Der Verkehrssektor ist für rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Dazu trägt der Straßenverkehr, einschließlich Pkw und Lkw, einen erheblichen Teil bei. Hier wurden in den vergangenen Jahren kaum Fortschritte bei der Reduktion erzielt. Tatsächlich sind die Emissionen in manchen Bereichen sogar gestiegen – etwa im Flug- und Schiffsverkehr.

Insgesamt gilt der Verkehrssektor als besonders schwer zu dekarbonisieren, da die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen nach wie vor hoch ist. Ein positiver Trend ist jedoch beim Schienenverkehr zu beobachten. Hier konnten die CO2e-Emissionen seit 1990 kontinuierlich gesenkt werden.

So ist der Fernverkehr der Deutschen Bahn das mit Abstand klimafreundlichste Massenverkehrsmittel in Deutschland. Dieser Vorteil ergibt sich vor allem durch den Einsatz von Ökostrom beim DB-Bahnstrom. Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am DB-Bahnstrommix auf 80 Prozent steigen. Bis 2038 werden wir den Bahnstrom auf 100 Prozent Ökostrom umstellen.

Wir als Deutsche Bahn werden bis 2040 klimaneutral. Damit liegen wir vor dem offiziellen Ziel Deutschlands, das Klimaneutralität bis 2045 vorsieht. Auf unserem Weg setzen wir neben der Erhöhung des Ökostromanteils auch auf den Ausbau der Elektrifizierung, den Ausstieg aus dem Diesel sowie den Einstieg in die Wärmewende.