Um die Emissionen aus den steigenden Bauaktivitäten im Schienennetz zu reduzieren, will die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren verstärkt emissionsreduzierte Baustoffe und Materialien einsetzen. Diese zeichnen sich etwa durch innovative, ressourcenschonende Produktionsverfahren und die Verwendung von Rezyklaten aus. Damit zahlt die DB auf ihr Net-Zero-Ziel ein und schafft zudem die Grundlage für die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft im Konzern. Hierbei setzt die Deutsche Bahn auch auf starke Partnerschaften wie in der Zukunftsinitiative Bahnbau (ZIB).
Um Primärressourcen zu schonen und Emissionen zu reduzieren, steigert die DB den Anteil von Recyclingmaterialien bei den eingesetzten Baustoffen – vor allem bei den Hauptressourcen Schienenstahl, Gleisschotter und Betonschwellen. Gleichzeitig hält die DB die Recyclingquote aller Abfälle bei mindestens 95 Prozent. Die Recyclingquote umfasst alle Abfälle der DB – darunter Bauabfälle, (Elektronik-)Schrott, Siedlungsabfälle, Papier und Altöl.
Einführung einer Kreislaufwirtschaft
Die Deutsche Bahn strebt die Einführung einer Kreislaufwirtschaft bis 2040 an – vorbehaltlich wirtschaftlicher, rechtlicher und technologischer Voraussetzungen. Auf diesem Weg betrachtet die DB ihre Wertschöpfungskette von der Beschaffung über den betrieblichen Einsatz bis zur Entsorgung. Anspruch der Deutschen Bahn ist es, die wesentlichen Produktionsmittel und Produkte sowie die darin enthaltenen Ressourcen schonend einzusetzen und so lange wie möglich zu erhalten.
Effizientes Abfallmanagement
Vor allem beim Bau und der Instandhaltung von Schieneninfrastruktur sowie bei der Fahrzeugflotte fallen Abfälle an, die wertvolle Ressourcen wie Metalle und mineralische Baustoffe enthalten. Diese werden bei der DB schon heute überwiegend einem Recycling zugeführt und stehen dem Wirtschaftskreislauf damit weiter zur Verfügung.
Mit einem internen Abfallmanagement erfasst und entsorgt die Deutsche Bahn zudem nahezu jede Abfallart getrennt nach Einzelfraktionen. Werden Materialien und Stoffe nicht mehr benötigt, wird geprüft, ob sie recycelt werden können und über welchen Weg sie den DB-Konzern verlassen. Dadurch können Abfälle wieder dem Kreislauf zugeführt und für spezifische Abfälle Erlöse erzielt werden.
Um die Entwicklungen von recycelten und recyclingfähigen Produkten voranzutreiben, arbeitet die DB partnerschaftlich mit ihren Lieferanten zusammen. Zudem ist der Konzern in diversen nationalen und internationalen Verbänden und Gremien aktiv und mit verschiedenen Akteuren zum Thema Kreislaufwirtschaft vernetzt.
Erdpool
Die Deutsche Bahn investiert massiv in die Sanierung und den Neubau ihrer Infrastruktur. Dabei fallen große Mengen an Tonnen Sand, Kies, Ton und Naturstein als Aushubmaterial an – zum Beispiel beim Bau von Tunneln. Um für diese Rohstoffe eine nachhaltige Verwertung sicherzustellen, setzt die DB auf das Angebot Erdpool. Als Teil der DB Bahnbau Gruppe verkauft Erdpool das Material weiter und sorgt so dafür, dass der Abbau wertvoller mineralischer Rohstoffe und der damit verbundene Flächenverbrauch reduziert wird.
Klimafreundliche Fahrzeuge
Die Deutsche Bahn will die Scope-3-Emissionen, die durch die Produktion und den Einsatz von Schienenfahrzeugen und -ersatzteilen entstehen, reduzieren. Daher arbeitet die DB in der Beschaffung darauf hin, bei Ausschreibungen die nachhaltige Herstellung und den Einsatz emissionsreduzierter Materialien zu incentivieren – sofern dies wirtschaftlich abbildbar ist.
Mit Blick auf den Produktlebenszyklus fokussiert sich die DB schon jetzt auf die Verwendung möglichst zirkulärer Ersatzteile in der Instandhaltung, auf die Integration von Materialkreisläufen und auf eine möglichst lange Lebensdauer der Fahrzeuge. Dabei kommt unter anderem der 3D-Druck zum Einsatz, mit dem gezielt Ersatz- und nicht lieferbare Teile für den Zugbetrieb hergestellt werden können.
Nachhaltige Gastronomie
In den Fernverkehrszügen und auch in ihren Restaurants für Mitarbeitende bietet die DB viele nachhaltige Produkte an. So sind seit März 2022 mehr als die Hälfte der Speisen in der Bordgastronomie vegetarisch oder pflanzlich basiert. Und Lebensmittel, die nicht verkauft wurden, die aber noch verzehrbar sind, werden bereits seit vielen Jahren an die gemeinnützigen Tafeln gespendet.
Zudem stellt die DB in ihren gastronomischen Einrichtungen im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben auf Mehrweg um. Auch setzt der Konzern auf ressourcenschonend hergestellte Verpackungen, die zu 100 Prozent recycel- oder kompostierbar sind. So wird der Verpackungsmüll konsequent weiter reduziert und wertvolle Ressourcen geschont.