Ein Regionalzug steht vor den Innovationshub in Tübingen
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28.05.2024

DB testet neue Technologien für grünen Bahnstrom

Wir als Deutsche Bahn wollen bis 2040 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, erhöhen wir etwa den Anteil an erneuerbaren Energien im DB-Bahnstrommix stetig. Und bis 2038 stellen wir unseren gesamten Bahnstrom auf 100 Prozent Ökostrom um. Damit der grüne Strom effektiv genutzt werden kann, forschen wir an grünen Energieversorgungslösungen – unter anderem in Baden-Württemberg.

So hat DB Energie in Tübingen jetzt einen Innovationshub in Betrieb genommen, um zum Beispiel eine neuartige technische Schnittstelle zur Oberleitung zu erproben. Damit können wir unter anderem erneuerbare Energien in Zukunft direkt ins Bahnstromnetz einspeisen und die Bahnstromversorgung grundlegend verändern.

Grüne Lösungen für die Bahnstromversorgung der Zukunft

Die Anlage am Standort Tübingen besteht aus sechs verschiedenen Komponenten: Im Zentrum steht ein sogenannter Sektorenkoppler, den wir für dieses Projekt mitentwickelt haben. Er bildet die Schnittstelle zur Oberleitung und verbindet diese mit einer Wasserstofferzeugungsanlage und einem Batteriespeicher. Zum Einsatz kommt der Sektorenkoppler in Tübingen bereits in einem Projekt, in dem wir erstmals grünen Wasserstoff für die Versorgung von Wasserstoffzügen produzieren.

Schnittstelle zwischen Oberleitung und Speichertechnologie

Im Vergleich zu herkömmlichen großen Umformer- und Umrichterwerken können Sektorenkoppler lokal erzeugten Ökostrom – etwa aus Wind- oder Solarkraftwerken – direkt in die Oberleitung einspeisen. Das schont Kapazitäten im Netz, da der Strom dort eingespeist wird, wo er verbraucht wird, und nicht über weite Strecken transportiert werden muss.

Zudem können Sektorenkoppler in Zukunft als Schnittstelle zwischen Oberleitung und Speichertechnologien wie Batterie- oder Wasserstoffspeicher eingesetzt werden. Gespeicherter Ökostrom kann dann bei Bedarf ins Bahnstromnetz eingespeist werden. So können wir auch mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien flexibel auf Netzschwankungen reagieren.

DB Energie betreibt das 8.000 Kilometer lange Bahnstromnetz und versorgt täglich rund 20.000 Züge mit elektrischer Energie. Aktuell gibt es nur wenige Einspeisepunkte in das Bahnstromnetz: Einige große Kraftwerke liefern unabhängig vom Wetter stabile Mengen an fossilem Bahnstrom. Mit dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren wird sich das Bahnstromnetz jedoch grundlegend verändern: Viele kleinere Einspeisepunkte werden schwankend kleinere Mengen an Ökostrom einspeisen.