Deutsche Bahn setzt bei Streckenausbau auf Artenspürhunde

Mehr Menschen und Güter auf der klimafreundlichen Schiene zu transportieren, bringt auch einen Neu- und Ausbau des Streckennetzes mit sich. Dabei lassen sich Eingriffe in die Natur nicht immer vermeiden. Mit Blick auf den Artenschutz setzen wir daher vor Baubeginn eigene Artenspürhunde ein – wie jetzt auch zwischen Bad Vilbel – Friedberg.

Der viergleisige Ausbau der Strecke Frankfurt–Bad Vilbel–Friedberg ist Teil des Infrastrukturentwicklungsprogramms Frankfurt RheinMain plus. Die erste Bauphase, in der wir den Abschnitt von Frankfurt West bis Bad Vilbel ausgebaut haben, wurde im Februar abgeschlossen. Nun beginnt die Planung der zweiten Bauphase zwischen Bad Vilbel und Friedberg.

Mehr Tempo in der Planung

Mit unseren Hunden stellen wir fest, ob geschützte Tiere vor Ort leben. Ist das der Fall, können wir anschließend geeignete Schutzmaßnahmen einleiten. Der Vorteil beim Einsatz von Artenspürhunde im Vergleich zu herkömmlichen Methoden ist, dass in der Regel bereits nach einer Begehung eine Aussage über das Vorhandensein bestimmter Arten getroffen werden kann.

Bisher erledigten Menschen diese Aufgabe. Mit viel Aufwand mussten wir die Gebiete bis zu ein Jahr lang beobachten. Die Artenspürhunde sind deutlich schneller. Mit ihrem feinen Geruchssinn können sie Tiere zu jeder Jahreszeit bei fast jedem Wetter ausfindig machen – eine enorme Erleichterung bei der Planung.

Schneller ans Ziel

Während der Erkundung des Baugeländes erfassen die Hundeführer:innen die gewonnenen Erkenntnisse per Tablet in einer digitalen Datenplattform. Über diese haben alle Projektbeteiligten jederzeit Zugriff auf aktuelle, valide Informationen zu festgestellten Arten. DB-Mitarbeitende und Behörden können sich so noch besser und schneller abstimmen.

Seit 2021 haben unsere Trainer:innen bislang zehn Hunde verschiedener Rassen ausgebildet. Dabei haben die Tiere gelernt, unter Schutz stehende Arten wie Schlingnattern, Gelbbauchunken, Fledermäuse oder Mauer- und Zauneidechsen auf Bahnflächen zu erschnüffeln. Entdecken sie geschützte Tierarten auf den betreffenden Arealen, siedeln unsere Expert:innen die Tiere vorübergehend um oder wir schaffen neue Lebensräume.