Unsere Artenspürhunde helfen auf unseren Baustellen bei der Suche nach geschützten Tierarten. | © DB AG/Faruk Hosseini

Unsere gut ausgebildeten Spürhunde

Rund 220 Millionen Riechzellen hat ein Hund. Damit ist der Vierbeiner uns Menschen eindeutig überlegen. Diese Eigenschaft machen wir uns als Deutsche Bahn zunutze und setzen bei Bauvorhaben zusätzlich zu klassischen Kartiermethoden auch auf die Unterstützung zertifizierter Artenspürhunde.

Zuverlässige Kollegen auf vier Beinen

Der Artenschutz spielt bei unseren Bauprojekten eine wichtige Rolle. Vor Baubeginn führen wir eine Begehung des Geländes, eine sogenannte Artenkartierung durch. So stellen wir fest, ob geschützte Tiere vor Ort leben und können gegebenenfalls geeignete Schutzmaßnahmen einleiten. In der Regel begehen dabei unsere Fachleute das Gebiet und halten Ausschau nach den tierischen Grundstücksbewohnern, wie Zauneidechse oder Fledermaus. Das Sehvermögen der Menschen ist allerdings begrenzt. Oft sind Bauwerke verwinkelt oder das Gelände stark bewachsen. Oder die Tiere sind zu bestimmten Tages- oder Jahreszeiten inaktiv. Unsere Artenspürhunde haben dagegen gelernt, die verschiedenen Tierarten zuverlässig zu erschnüffeln – auch wenn diese vor Ort gar nicht zu sehen sind. So lokalisiert beispielsweise ein Artenspürhund auch im Winter bei Minustemperaturen die Winterquartiere von Eidechsen. In einer Klimakammer überprüfen wir, wie zuverlässig unsere Artenspürhunde auch bei verschiedenen Witterungsbedingungen arbeiten.

Spezielle Ausbildung für Hund und Mensch

Als Artenspürhunde durchlaufen unsere vierbeinigen Kollegen eine spezielle Ausbildung. Mit Hilfe einer sogenannten Scentbox lernen sie, die Geruchsspuren von Zauneidechsen, Schlingnattern und Co. zu erkennen. Parallel stehen für unsere Mitarbeiter:innen unter anderem die Biologie der Zielarten und das Kartieren ohne Hund auf dem Lehrplan. Die Ausbildung dauert rund zwölf Monate und endet mit einer theoretischen sowie praktischen Prüfung. Sie qualifiziert Mensch und Hund für unsere Kartierarbeiten. Seit Start unseres Projektes im Jahr 2021 wurden bereits zehn Hunde ausgebildet. Weitere Artenspürhunde sind momentan in Ausbildung.

Als Team im Einsatz auf der Baustelle 

Bereits während der Ausbildung wird aus Kartierer:in und Hund ein Team. Sie unterstützen bei laufenden Bauprojekten und helfen dort bei der Artenkartierung. So wie beispielsweise beim geplanten Bau des neuen ICE-Werkes in Dortmund: Hier haben wir Artenspürhunde nach Fledermäusen und Zauneidechsen, Gelbbauchunken und Schlingnattern gesucht. Drei Tage waren die Vierbeiner mit ihren Hundeführer:innen auf dem 25 Hektar großen Gelände unterwegs, um diese Arten ausfindig zu machen. Auch beim Bau der neuen S-Bahn-Stammstrecke in München waren die Hunde im Einsatz.

Artenkartierung digital

Mit ihren feinen Nasen erschnüffeln unsere Artenspürhunde das, was dem menschlichen Auge oft entgeht. Sie arbeiten schnell, präzise und fast unabhängig von Witterung und Aktivitätszeiten der geschützten Tiere und ergänzen die herkömmlichen Kartierungen auf ideale Weise. Einen Fundort erfassen die Kartierer:innen mit den Koordinaten auf einem Tablet und speichern diese in einer Datenbank. So wissen wir, welche Tiere wo auf dem Gelände leben und können die entsprechenden Arten rechtzeitig vor Baubeginn umsiedeln. Davon profitiert nicht nur der Artenschutz auf unseren Baustellen. Der Einsatz von Artenspürhunden hilft uns, die Erfassung geschützter Arten effizienter zu gestalten. 

Die Hunde können Zauneidechsen, Schlingnattern, Fledermäuse & Co. schneller und zuverlässiger aufspüren als der Mensch.
Die Hunde können Zauneidechsen, Schlingnattern, Fledermäuse & Co. schneller und zuverlässiger aufspüren als der Mensch.
Gemeinsam mit den DB-Diensthundeführern lernen die Vierbeiner geschützte Tierarten anhand von Geruchsspuren aufzufinden.
Gemeinsam mit den DB-Diensthundeführern lernen die Vierbeiner geschützte Tierarten anhand von Geruchsspuren aufzufinden.
Mit Hilfe einer sogenannten Scentbox erlernen die Hunde das Aufspüren von Tierfährten.
Mit Hilfe einer sogenannten Scentbox erlernen die Hunde das Aufspüren von Tierfährten.
Die Ergebnisse der Kartierung erfassen die Hundeführer:innen per Tablet in einer neuen digitale Datenplattform.
Die Ergebnisse der Kartierung erfassen die Hundeführer:innen per Tablet in einer neuen digitale Datenplattform.