Bau von Lärmschutzwänden in Mörfelden im September 2024.
News
30.04.2025

Deutsche Bahn entlastet weitere 34.300 Menschen von Lärm

Um die Klimaschutzziele Deutschlands zu erreichen, braucht es eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Damit mehr Züge und Strecken für mehr Güter und Reisende keine zusätzliche Lärmbelastung für die Menschen vor Ort bedeuten, hat sich die Deutsche Bahn gemeinsam mit dem Bund das Ziel gesetzt, bis 2050 alle von Lärm durch die Schiene betroffenen Anwohner:innen zu entlasten.

Anlässlich des jährlich stattfindenden Tags gegen den Lärm, der in diesem Jahr auf den 30. April fällt, berichtet die DB regelmäßig über ihre Fortschritte beim Lärmschutz. So konnten allein im Jahr 2024 rund 34.300 weitere Menschen durch die Lärmsanierung von Schienenverkehrslärm entlastet werden.

176 Millionen für die Lärmsanierung

Im Rahmen des freiwilligen Lärmsanierungsprogramms des Bundes wurden im vergangenen Jahr 2.056 Wohnungen mit passiven Schallschutzmaßnahmen ausgestattet. Zudem wurden weitere rund 69 Kilometer Schallschutzwände an Bestandsstrecken errichtet – und damit bundesweit mehr als 880 Kilometer Schallschutzwände seit Beginn des Programms im Jahr 1999. Zum Ende des vergangenen Jahres waren somit 2.324 Kilometer Strecke lärmsaniert.

Mehr als zwei Milliarden Euro an Fördermitteln wurden seit 1999 für Maßnahmen zum freiwilligen Lärmsanierungsprogramm des Bundes investiert – und davon allein im vergangenen Jahr rund 176 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt abgerufen.

Lärmvorsorge und Lärmschutz an Fahrzeugen

Lärmschutz spielt nicht nur bei Bestandsstrecken, sondern auch bei Neu- und Ausbaustrecken eine wichtige Rolle. So wurden im Jahr 2024 rund 15 Kilometer Schallschutzwände im Rahmen der Lärmvorsorge fertiggestellt. Zudem konnten weitere 581 Wohnungen mit passiven Schallschutzmaßnahmen ausgestattet werden – zum Beispiel mit Schallschutzfenstern oder Schalldämmlüftern.

Seit Ende 2020 ist die gesamte aktive Güterwagenflotte von DB Cargo in Deutschland mit sogenannten Flüsterbremsen ausgestattet und damit leiser unterwegs. Und auch das Ziel, dass die elektrischen Streckenlokomotiven von DB Cargo in Deutschland mit leisen Bremssystemen unterwegs sind, konnte im vergangenen Jahr vorzeitig erreicht werden. 

Innovative Schallschutzmaßnahmen

Darüber hinaus will die Deutsche Bahn bis 2030 die älteren Diesellokomotiven der Baureihen 232 und 233 von DB Cargo mit lauten Grauguss-Klotzbremsen ausmustern. Lediglich Lokomotiven der Baureihe class 77 mit weniger als zwei Prozent der Streckenleistung (in Ltkm) von DB Cargo werden dann noch mit diesen Bremssystemen fahren.

Um neue Erkenntnisse für Schallschutzmaßnahmen an der Infrastruktur zu gewinnen, engagiert sich die Deutsche Bahn in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten und erprobt innovative Produkte. So hat die DB unter anderem gemeinsam mit dem Start-up Phononic Vibes eine innovative Lösung für eine transparente Schallschutzwand entwickelt. Das sogenannte MetaWindow fügt sich optisch in die Umgebung ein und weist vergleichbare schallabsorbierende Eigenschaften wie herkömmliche Schallschutzwände auf. Erstmals kommen die transparenten Wände entlang der Strecke der S4 in Hamburg in einer Betriebserprobung zum Einsatz.

Beirat Leiseres Mittelrheintal

Neben den Projekten der Lärmsanierung und Lärmvorsorge setzt die Deutsche Bahn mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt auch Sonderprogramme zum Lärmschutz um. Besonders gefördert wird zusätzlicher Lärmschutz an stark befahrenen Verbindungen wie im Inntal, Elbtal und Mittelrheinthal sowie in Berlin. 

Über den Stand der Umsetzungen von Lärmschutzmaßnahmen aus den Machbarkeitsuntersuchungen im Mittelrheintal hat der DB-Konzern im Oktober beim Treffen des Beirats Leiseres Mittelrheintal berichtet. Auch die zukünftigen Lärmschutzmaßnahmen nördlich von Koblenz und die Zugzahlen-Kapazität der rechten Rheinstrecke im Korridor Troisdorf – Wiesbaden-Biebrich standen auf der Tagesordnung. 

Der Beirat Leiseres Mittelrheintal setzt sich zusammen aus Bürgerinitiativen, Bundestagsabgeordneten der Region und Vertreter:innen des BMDV, des Eisenbahn-Bundesamtes, der zuständigen Landesministerien aus Hessen und Rheinland-Pfalz sowie des DB-Konzerns. Er tagt jährlich in unterschiedlichen Orten im Mittelrheintal.