Klimafreundliche Hybridrangirlok
News
15.11.2018

Positive Umweltbilanz für Hybrid-Rangierlokomotiven

Die H3-Hybridlokomotive von Alstom zählt zu den Forschungsprojekten der Deutschen Bahn. Ziel ist es, die technische und wirtschaftliche Serienreife von Hybridlokomotiven zu erreichen. Dafür sind fünf H3-Lokomotiven in einem insgesamt achtjährigen Praxistest in den Bahnhöfen Nürnberg und Würzburg im Einsatz. Nach zweijähriger Erfahrung mit der neuen Technologie hat DB Regio Bayern zusammen mit der Technischen Hochschule Nürnberg jetzt eine positive Zwischenbilanz gezogen.

Ansicht einer Rangier-Hybridlok

Zu 78,6 Prozent fahren die Lokomotiven im Batteriebetrieb. Dadurch verbrauchen sie drastische 35 Prozent weniger Dieselkraftstoff als vergleichbare Loks. Außerdem konnten in den zwei Jahren insgesamt rund 160 Tonnen CO2 eingespart werden. Weiterhin wurde eine Lärmreduzierung für die Anwohner erreicht, da das Dieselaggregat nur dann anspringt, wenn die Batterien aufgeladen werden müssen.

„Die von uns im Laufe von zwei Jahren ermittelten Werte zeigen, dass die Hybridtechnologie die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt“, erklärt Prof. Dr.-Ing Martin Cichon von der Technischen Hochschule Nürnberg, die das Vorhaben wissenschaftlich begleitet hat.

Zu Beginn des Praxistests wurden beim Dieselkraftstoff Einsparungen von mindestens 30 Prozent je Hybrid-Lokomotive gegenüber konventionellen Fahrzeugen prognostiziert. Bei den CO2-Emissionen gingen die Experten von einer Reduktion von etwa 80 Tonnen pro Jahr aus.

Die Hybridvariante der 950 PS (700 kW) starken H3-Rangierlokomotive von ALSTOM hat eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h und basiert auf einer dreiachsigen Fahrzeugplattform. Über ein Dieselaggregat wird Energie erzeugt und in die Batterien eingespeist. Von dort wird der Antriebsblock im Batteriebetrieb abgasfrei und geräuscharm mit elektrischer Energie versorgt. Das Dieselaggregat verfügt über eine moderne Abgasnachbehandlung und erfüllt somit die EU-Abgasnorm Stufe IIIB.

Franken ist eine durch den Freistaat Bayern geförderte Modellregion für innovative Antriebstechnologien. Daher wurde entschieden, das Projekt an den Regio-Standorten Nürnberg und Würzburg durchzuführen, das zudem durch den Freistaat finanziell gefördert wird.