Die Muna ist einer der wohl geheimnisvollsten Orte in Südhessen. Das Gelände der früheren Munitionsanstalt lag seit den 1990er Jahren brach. Dadurch konnten vom Menschen unberührte, einzigartige Biotope und Landschaften entstehen, die heute zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause bieten.
Ab sofort sorgen Wisente auf dem besonders geschützten Waldgebiet dafür, dass die Flächen nicht allzu sehr verbuschen und noch mehr Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen können. Denn die vom Aussterben bedrohten Tiere sind Experten für die Beweidung von Waldflächen. Die ersten sechs von insgesamt neun Wisenten sind Ende April in ihrem neuen Zuhause in Münster angekommen. Im Frühsommer sollen weitere Tiere auf das Gelände ziehen.
Die Pflege des insgesamt 260 Hektar großen Geländes ist ein Gemeinschaftsprojekt von Deutscher Bahn, der Gemeindeverwaltung Münster und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Neben Wisenten sollen bald auch Wildpferde auf das Gelände ziehen, die Lebensräume für Fledermäuse und Vögel sollen verbessert und auf Teilflächen eine halboffene Waldstruktur geschaffen werden. Für Besucherinnen und Besucher soll zudem ein Infocenter und ein naturpädagogisches Erlebniszentrum entstehen, das über die einzigartige Naturlandschaft und über die Geschichte dieses besonderen Ortes informiert. Gefördert wird das Erlebniszentrum im Rahmen des europäischen LEADER-Programms.
Das Muna-Projekt dient als Ausgleichsmaßnahme für das Bauprojekt Rhein/Main-Rhein/Neckar und in einem kleineren Teilbereich auch für den Ausbau der nordmainischen S-Bahn.
Die Ansiedlung der Wisente auf dem Muna-Gelände ist eine von über 150 grünen Maßnahmen, mit der wir uns für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz stark machen.