Ein DB Mitarbeiter hilft einer Rollstuhlfahrerin beim Ausstieg aus einem ICE. | © Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger

Barrierefreie Mobilität

Alle Menschen sollen die Angebote und Serviceleistungen der Deutschen Bahn nutzen können. Orientiert an diesem Ziel stattet die DB ihre Bahnhöfe, Züge, Busse, Reisezentren, Fahrkartenautomaten und digitalen Plattformen entsprechend aus und macht sie sukzessive barrierefreier.

Ein zentraler Servicebaustein ist zudem die Mobilitätsservice-Zentrale (MSZ): Mitarbeitende der MSZ unterstützen bei der Reiseplanung und -durchführung. Auch bietet die Deutsche Bahn attraktive Angebote bei Fahrpreisen und weiteren Serviceleistungen speziell für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste an.

Unser Ziel: Reisen für alle

Beim Thema Barrierefreiheit lässt sich die Deutsche Bahn von den Menschen beraten, die spezifische Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Reisenden am besten kennen: Personen mit körperlichen, kognitiven oder Sinnesbehinderungen bringen ihre Expertise in der sogenannten Programmbegleitenden Arbeitsgruppe ein. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe werden vom Deutschen Behindertenrat benannt. Im konstruktiven Dialog erörtert die Arbeitsgruppe in regelmäßig stattfindenden Sitzungen wichtige Fragen anstehender Maßnahmen. So gewinnt der Konzern wertvolle Kenntnisse über die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. 

Barrierefreier Ausbau schreitet voran

In einem selbstverpflichtenden Programm zur Barrierefreiheit werden Maßnahmen für alle Unternehmensbereiche festgeschrieben, die das barrierefreie Reisen fördern. Klar ist: Es gibt noch viel zu tun. Aber: Es passiert auch schon eine Menge. Über den Fortschritt der Maßnahmen informiert das Unternehmen regelmäßig.

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Die Programme zur Barrierefreiheit bilden die Basis der Zukunftsarbeit zur gleichberechtigten Teilnahme behinderter Menschen am Leitungsangebot der DB.

Im Januar 2025 wurde das 5. Programm zur Barrierefreiheit mit Maßnahmenplanungen der einzelnen Geschäftsfelder für die Jahre 2025 bis 2030 verabschiedet. Dieses umfasst unter anderem die Modernisierung bestehender sowie die Beschaffung neuer ICE-Züge, die das Reisen für mobilitätseingeschränkte Personen erleichtern, sowie Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für den Bordservice, den Ausbau der digitalen Barrierefreiheit und noch viel mehr.

Bahnhöfe barrierefrei gestalten

Die Deutsche Bahn will ihre Bahnhöfe so gestalten, dass alle Reisenden ihre Angebote nutzen können. Fördermittel von Bund und Ländern unterstützen dabei den barrierefreien Ausbau.

Darum ist Barrierefreiheit ein elementarer Bestandteil aller Neubau- und Sanierungsarbeiten an der Bahn-Infrastruktur und wird von Anfang an mitgedacht und geplant. Das gilt genauso für die sukzessive ganzheitliche Umgestaltung von Bahnhöfen zu sogenannten Zukunftsbahnhöfen.

150 Bahnsteige
bauen wir pro Jahr barrierefrei um

Zu den konkreten Maßnahmen an den Bahnsteigen und deren Zugängen zählen unter anderem:

  • Anpassung von Bahnsteighöhen, um einen stufenlosen Ein- und Ausstieg in bzw. aus dem Zug zu ermöglichen
  • Taktile Leitsysteme für Menschen mit Sehbehinderung
  • Barrierefreier Zugang zu Bahnsteigen, etwa durch die Installation von Aufzuganlagen und Rampen
  • Einführung neuer dynamischer Schriftanzeiger (DAS+), durchgängig ausgestattet mit barrierefrei erreichbarem Taster und zusätzlichem Sprachausgabe-Anforderungslautsprecher 

Barrierefrei reisen in Zügen und Bussen der DB

Die Züge des Fernverkehrs mit Baujahr ab 2008 erfüllen im Hinblick auf ihre Barrierefreiheit die EU-Normvorgaben. Zu den Merkmalen der barrierefreien Ausstattung in den Zügen von DB Fernverkehr gehören unter anderem:

  • Taktiles Wegeleitsystem und taktile Beschriftungen im Einstiegsbereich, an den Sitzplätzen und in den Sanitärräumen
  • Haltegriffe an den Sitzen
  • Automatische Türen zum leichteren Ein- und Ausstieg
  • Akustische Türfindesignale für Menschen mit Sehbehinderung
  • Zwei-Sinne-Prinzip bei der Fahrgastinformation
  • Höhenverstellbare Hubtische im Rollstuhlbereich

Bei der Neubeschaffung und Modernisierung von ICE- und Intercity-Zügen ist die DB bestrebt, die barrierefreie Gestaltung kontinuierlich weiterzuentwickeln. Der ICE 3neo (BR 408), der seit Dezember 2022 im Einsatz ist, verfügt beispielsweise über einen komplett neukonstruierten, verbesserten Hublift. Und die beim spanischen Hersteller Talgo bestellten ICE-L-Züge bieten unter anderem einen stufenlosen Ein- und Ausstieg bei Bahnsteigen mit einer Höhe von 76 Zentimetern.

Auch bei Neubeschaffungen von Zügen des Regionalverkehrs und bei Bussen werden die Anforderungen der Barrierefreiheit berücksichtigt. Rund 90 Prozent der Fahrzeugflotte im straßengebundenen Regionalverkehr der Deutschen Bahn sind weitgehend barrierefreie Niederflurbusse, alternativ dazu werden fahrzeuggebundene Ein- und Ausstiegshilfen eingesetzt.

Ein Mann tastet ein Wegeleitsystem an einem Geländer ab.
Mit speziellen Wegeleitsystem können sich Menschen mit Sehbehinderung an vielen Bahnhöfen orientieren.
Ein Mitarbeiter der MSZ hilft einem Mann im Rollstuhl beim Ausstieg aus einem Zug.
Die Mobilitätsservice-Zentrale (MSZ) organisiert Hilfeleistungen entlang der Reisekette und beantworten Fragen rund um die barrierefreie Reise.
Eine Frau rollt ihren Koffer in den stufenlosen Eingang des ICE L.
Das "L" beim ICE L steht für den englischen Begriff "low floor", also "Niederflur", und ermöglicht einen stufenlosen Ein- und Ausstieg. Damit setzt die DB neue Maßstäbe in der Barrierefreiheit.
Eine Zugbegleiterin hilft einer Frau im Rollstuhl beim Einstieg in einen Regionalzug.
Der überwiegende Großteil der Fahrzeugflotte im Regionalverkehr ist bereits barrierefrei. Alternativ dazu werden fahrzeuggebundene Ein- und Ausstiegshilfen eingesetzt.
Ein älterer Herr steigt mit seinem Rollator aus einem niederflurigen Bus.
Auch bei Bussen wurde die Mobilität für Reisende mit Einschränkungen verbessert: Der überwiegende Teil der Flotte ist bereits niederflurig; außerdem ist das Fahrpersonal speziell geschult.

Ausbau Digitale Barrierefreiheit 

Auch bei der Entwicklung neuer digitaler Produkte und Services hat die Deutsche Bahn die spezifischen Bedürfnisse von Reisenden mit Behinderungen immer im Blick. Dabei orientiert sich das Unternehmen selbstverständlich an den gesetzlichen Vorgaben, wie beispielsweise am Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG).    

Um den Kund:innen die digitalen Services zukünftig barrierefrei anbieten zu können, wurden konzernübergreifend alle Geschäftsfelder zum BFSG sensibilisiert. Gesetzliche Anforderungen wurden bei den betroffenen Webseiten und Apps eingesteuert. Hierfür wurde im Juni 2023 eine interne Leitlinie zur Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit herausgegeben.

Einige der reichweitenstärksten DB-Anwendungen sind bereits vollständig bzw. nahezu vollständig digital barrierefrei. Zahlreiche weitere Angebote wurden schon auf digitale Barrierefreiheit getestet oder ein solcher Test ist geplant. 

Reiselust kennt keine Barrieren

Menschen mit Schwerbehinderung (ab Grad der Behinderung 70) erhalten die BahnCard-Angebote zu ermäßigten Konditionen. Zudem können sie alle Nahverkehrszüge bundesweit ohne zusätzliche Fahrkarte mit dem grün-orangen Schwerbehindertenausweis und dem Beiblatt mit gültiger Wertmarke nutzen.

Als besonderes Angebot stellt die DB auf der Internetseite "Barrierefreie Reiseziele in Deutschland und Österreich" Mobilitätspakete vor, die sich besonders für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eignen. Neben der Unterbringung am Urlaubsort findet man hier Ausflugs- und Kulturprogramme. Entwickelt wurden die Angebote in enger Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft "Leichter Reisen: barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland" und dem Projekt "Barrierefrei Austria".