Ein DB Mitarbeiter hilft einer Rollstuhlfahrerin beim Ausstieg aus einem ICE. | © Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger

Barrierefreiheit

Alle Menschen sollen die Angebote der Deutschen Bahn nutzen können. An diesem Ziel arbeiten wir seit vielen Jahren kontinuierlich.

So rüsten wir unsere Bahnhöfe, Züge, Busse, Reisezentren, Fahrkartenautomaten und digitalen Plattformen kontinuierlich aus oder um und gestalten sie barrierefrei. Mitarbeitende der Mobilitätsservice-Zentrale (MSZ) unterstützen bei der Reiseplanung und -durchführung. Zudem bieten wir spezielle Angebote bei Fahrpreisen, Gepäckservice und barrierefreie Reiseempfehlungen an.

Unser Ziel: Reisen für alle

Beim Thema Barrierefreiheit lassen wir uns von den Menschen beraten, die die Bedürfnisse von Mobilitätseingeschränkten am besten kennen: Personen mit körperlichen, kognitiven oder Sinnesbehinderungen bringen ihre Expertise in der sogenannten Programmbegleitenden Arbeitsgruppe ein. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe werden vom Deutschen Behindertenrat benannt. Im Dialog erörtert die Arbeitsgruppe wichtige Fragen anstehender Maßnahmen. So gewinnen wir wertvolle Kenntnisse über die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.

Barrierefreier Ausbau schreitet voran

In einem selbstverpflichtenden Programm zur Barrierefreiheit schreiben wir Maßnahmen für alle Unternehmensbereiche fest, die das barrierefreie Reisen fördern. Klar ist: Es gibt noch viel zu tun. Aber: Es passiert auch schon eine Menge. Über den Fortschritt unserer Maßnahmen informieren wir regelmäßig.

100 Bahnhöfe
bauen wir pro Jahr barrierefrei um (ca.)

Bahnhöfe barrierefrei gestalten

Wir wollen unsere Bahnhöfe so gestalten, dass alle Reisenden unsere Angebote nutzen können. Fördermittel von Bund und Ländern unterstützen dabei den barrierefreien Ausbau.

Darüber hinaus haben wir mit der App DB Bahnhof live eine mobile Anwendung entwickelt, die besonders für Reisende mit Mobilitätseinschränkungen hilfreiche Informationen bereithält. Hier erfahren Nutzer:innen zum Beispiel, ob ein Bahnhof stufenlos erreichbar ist und wo sich die Aufzüge befinden. Zudem gibt es Kontaktinformationen und Servicezeiten von zentralen Anlaufstellen und Informationen zur Wagenreihung. Mit der App können Reisende auch Kontakt zur Mobilitätsservice-Zentrale aufnehmen, um etwa eine Hilfeleistung für ihre Reise anzumelden.

Barrierefrei reisen in Zügen und Bussen der DB

Die Züge des Fernverkehrs mit Baujahr ab 2008 erfüllen im Hinblick auf ihre Barrierefreiheit die EU-Normvorgaben. Zu den Merkmalen der barrierefreien Ausstattung in den Zügen von DB Fernverkehr gehören unter anderem:

  • Taktiles Wegeleitsystem und taktile Sitzplatznummern
  • Haltegriffe an den Sitzen
  • Akustische Türfindesignale für Menschen mit einer Sehbehinderung
  • Höhenverstellbare Hubtische im Rollstuhlbereich

Bei der Neubeschaffung und Modernisierung von ICE- und Intercity-Zügen sind wir bestrebt, die barrierefreie Gestaltung kontinuierlich weiterzuentwickeln. Der ICE 3neo (BR 408), der seit Dezember 2022 im Einsatz ist, verfügt beispielsweise über einen komplett neukonstruierten, verbesserten Hublift. Und die beim spanischen Hersteller Talgo bestellten ICE-L-Züge bieten unter anderem einen besonders kund:innenfreundlichen stufenlosen Einstieg bei Bahnsteigen mit einer Höhe von 76 cm.

Auch bei Neubeschaffungen von Zügen des Regionalverkehrs und bei Bussen werden die Anforderungen der Barrierefreiheit berücksichtigt. Ungefähr 80 Prozent der Fahrzeugflotte im Regionalverkehr sind bereits barrierefrei, alternativ dazu werden fahrzeuggebundene Ein- und Ausstiegshilfen eingesetzt.

Smartphone mit  App DB Bahnhof
Mit der App DB Bahnhof live erhalten Reisende ausführliche Informationen zur Bahnhofsausstattung, wie z. B. zu Aufzügen und stufenlosen Zugängen.
Ein Mann tastet ein Wegeleitsystem an einem Geländer ab.
Mit speziellen Wegeleitsystem können sich Menschen mit Sehbehinderung an vielen Bahnhöfen orientieren.
Ein Mitarbeiter der MSZ hilft einem Mann im Rollstuhl beim Ausstieg aus einem Zug.
Die Mobilitätsservice-Zentrale (MSZ) organisiert Hilfeleistungen anhand der Reisekette und beantworten Fragen rund um die barrierefreie Reise.
Eine Frau rollt ihren Koffer in den stufenlosen Eingang des ICE L.
Das "L" beim ICE L steht für den englischen Begriff "low floor", also "Niederflur", und ermöglicht einen stufenlosen Ein- und Ausstieg. Damit setzen wir neue Maßstäbe in der Barrierefreiheit.
Eine Zugbegleiterin hilft einer Frau im Rollstuhl beim Einstieg in einen Regionalzug.
Ungefähr 80 Prozent der Fahrzeugflotte im Regionalverkehr ist bereits barrierefrei, alternativ dazu werden fahrzeuggebundene Ein- und Ausstiegshilfen eingesetzt.
Ein älterer Herr steigt mit seinem Rollator aus einem niederflurigen Bus.
Auch bei unseren Bussen wurde die Mobilität für Reisende mit Einschränkungen verbessert: Der überwiegende Teil der Flotte ist bereits niederflurig; außerdem ist unser Fahrpersonal speziell geschult.

Reiselust kennt keine Barrieren

Menschen mit Schwerbehinderung (ab Grad der Behinderung 70) erhalten die Bahncard-Angebote zu ermäßigten Konditionen. Zudem können sie alle unsere Nahverkehrszüge bundesweit ohne zusätzliche Fahrkarte mit dem grün-orangen Schwerbehindertenausweis und dem Beiblatt mit gültiger Wertmarke nutzen.

Als besonderes Angebot stellen wir auf der Internetseite "Barrierefreie Reiseziele in Deutschland und Österreich" Mobilitätspakete vor, die sich besonders für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eignen. Neben der Unterbringung am Urlaubsort findet man hier Ausflugs- und Kulturprogramme. Entwickelt wurden die Angebote in enger Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft "Leichter Reisen: barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland" und dem Projekt "Barrierefrei Austria".