Der Transport von Gütern und Reisenden auf der Schiene funktioniert nicht geräuschlos. Um den Lärm zu reduzieren und damit die Akzeptanz des Schienenverkehrs zu steigern, hat sich die Deutsche Bahn daher gemeinsam mit dem Bund das Ziel gesetzt, die Menschen vor Ort zu entlasten. So schreiten etwa im Mittelrheintal die Arbeiten für ein ruhigeres Lebensumfeld entlang der Bahnstrecken voran.
Bis zum Abschluss der geplanten Generalsanierungen der beiden Bahnstrecken am rechten und am linken Rheinufer sollen alle Lärmschutzwände des freiwilligen Lärmsanierungsprogramms „Leiseres Mittelrheintal“ fertiggestellt sein. Darüber hinaus bieten die geplanten Generalsanierungen am Rhein die Möglichkeit, noch mehr Lärmschutz vor Ort für die Anwohnenden umzusetzen. So errichtet die Deutsche Bahn bis Ende 2026 am rechten Rhein zwischen Unkel und Eltville insgesamt rund 19 Kilometer Schallschutzwände.
Generalsanierung startet 2026
Im Juli 2026 startet die Generalsanierung der Eisenbahnstrecke am rechten Rheinufer zwischen Wiesbaden, Koblenz und Troisdorf. Während der fünfmonatigen Bauphase ertüchtigt die DB die gesamte Strecke. Ein Fokus liegt dabei auch auf einem wirksamen Schutz vor Lärm und Erschütterung. Überall dort, wo die Streckengleise (Schienen und Schwellen) während der Generalsanierung erneuert werden, kommen besohlte Schwellen zum Einsatz. Diese reduzieren die Erschütterungen der vorbeifahrenden Züge.
Für die Region nördlich von Koblenz hat die Deutsche Bahn zusätzlich eine schalltechnische Untersuchung durchgeführt. Auch wurde in Geisenheim, Lahnstein, Leutesdorf und Niederlahnstein geprüft, ob weitere lärmmindernde Maßnahmen umsetzbar sind. Zusätzlich zu den über das Lärmsanierungsprogramm geplanten Schallschutzwänden entstehen nun weitere knapp sechs Kilometer Schallschutzwände in elf Kommunen entlang des Rheins.
Schutz des UNESCO-Welterbes
Das Lärmsanierungsprogramm Mittelrheintal besteht aus zahlreichen Teilprojekten in mehreren Kommunen entlang des Rheins. Finanziert wird es vom Bund sowie den Ländern Rheinland-Pfalz und Hessen. Sie investieren gemeinsam mehr als 130 Millionen Euro in der Region. Das Ziel ist es, die Bürger:innen im Mittelrheintal vom Schienenverkehrslärm zu entlasten.
In den vergangenen Jahren hat die DB unter anderem Schienenstegdämpfer auf rund 52 Kilometern Strecke eingebaut. Auch wurden seit Januar 2023 rund 13 Kilometern Schallschutzwände am Mittelrhein errichtet. Für die optische Integration der Wandabschnitte in ihr jeweiliges Umfeld wurde im Oberen Mittelrheintal in enger Zusammenarbeit zwischen dem Zweckverband UNESCO-Welterbe und dem DB-Projektteam ein gemeinsames Gestaltungskonzept entwickelt.