Als Betreiber kritischer Infrastruktur und als Flächenorganisation ist die Deutsche Bahn von den aktuellen und zukünftigen Folgen des Klimawandels besonders stark betroffen – und trägt eine besondere Verantwortung. Teil dieser Verantwortung ist eine vorausschauende Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels.
Was gestern extrem war, kann morgen normal sein.
Um besser auf mögliche Veränderungen reagieren zu können, hat die Deutsche Bahn das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) im Jahr 2021 damit beauftragt, die klimatischen Veränderungen in Deutschland bis zum Jahr 2060 und deren erwartete Auswirkungen auf die DB-Schieneninfrastruktur anhand von Klimaszenarien des Weltklimarats zu untersuchen.
Mehr Hitzetage, intensivere Extremwetterereignisse
Für die Studie wurden zurückliegende Wetterdaten analysiert und auf Modellrechnungen basierend Projektionen für die Jahre 2031 bis 2060 entwickelt. Im Ergebnis werden deutlich mehr Hitzetage und weniger harte Winter erwartet. Gleichzeitig nimmt die Intensität einzelner Extremwetterereignisse weiter zu.
Die Besonderheit der Studie: Neben einer Gesamtbetrachtung für Deutschland lag der Fokus auf einer differenzierten Darstellung der klimatischen Veränderungen in 34 deutschen Verkehrsregionen. Denn nicht jede Region ist gleichermaßen von Extremwetter betroffen.
So zeigt sich: In einigen Teilen Deutschlands muss die Deutsche Bahn ein besonderes Augenmerk auf den Hitzeschutz legen. In anderen Regionen hingegen gilt es, sich zusätzlich vor Starkregen und Eis zu wappnen.
34
Verkehrsregionen in Deutschland wurden untersucht
Diese regionale Betrachtung ist ein entscheidender Vorteil gegenüber der bisherigen Datenlage. So kommt die DB ihrem Ziel näher, klimabedingte Störungen frühzeitig zu erkennen und damit bevor sie überhaupt entstehen.
Schritt auf Weg zu Resilienzstrategie
Wie und wo ist die Deutsche Bahn von Extremwetterereignissen betroffen? Welche Trends sind erkennbar – und gibt es regionale Unterschiede? Wie entwickelt sich das Störgeschehen in der Zukunft? Erste Antworten auf diese Fragen gibt die Studie des PIK.
Ihre Erkenntnisse bilden die Grundlage für weitergehende Klimarisikobetrachtungen im Konzern. Hierbei orientiert sich die DB an der anerkannten Methodik des BMV-Expertennetzwerks. Diese besteht aus den Kernelementen Expositions-, Sensitivitäts- und Kritikalitätsanalyse. Damit verfügt die Deutsche Bahn über eine wissenschaftlich fundierte Basis für die Bewertung klimabedingter Risiken und die Entwicklung entsprechender Maßnahmen.