Ein Zug fährt unter einer Oberleitungsnalage
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18.03.2025

Deutsche Bahn schützt Störche in Bayern

Mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene bedeutet auch, dass unsere Infrastruktur modernisiert und weiter ausgebaut wird. Wann immer die Deutsche Bahn dabei im Rahmen von Baumaßnahmen in die Natur eingreifen muss, schafft sie Ausgleich an anderer Stelle – wie zuletzt auch in Bayern. 

Dort haben wir im Jahr 2023 entlang der Kochelseebahn fast 600 neue Oberleitungsmasten errichtet. Diese Maßnahmen waren notwendig geworden, da die Oberleitungsanlage zwischen Tutzing und Kochel zum Teil noch aus den 1930er-Jahren stammte.

Neuer Nistplatz für Störche

Im Zuge der Bauarbeiten konnten zwei Storchennester auf bestehenden Masten erhalten bleiben – eines jedoch musste weichen. Um das bestehende Brutrevier nicht zu gefährden, haben wir nun in unmittelbarer Nähe einen neuen Nistplatz geschaffen.

So wurde in der Nähe des Bahnhofs Bichl (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) ein Ersatzhorst errichtet. Dieser besteht aus einem zehn Meter hohen Stahlmast, auf dem eine Plattform von anderthalb Metern Durchmesser und ein Nistkorb aus Weidengeflecht montiert wurden.

Bauzeiten mit Brutzeiten abgestimmt

Die Planung des neuen Storchenmasts brachte einige Herausforderungen mit sich. Da die Kochelsee-Bahnstrecke teilweise durch Moorland verläuft, ist der Baugrund besonders anspruchsvoll. Deshalb haben wir Micro-Pfähle in den Untergrund gesetzt, um dem Horst einen sicheren Halt zu geben. Auch die Bauzeiten wurden so abgestimmt, dass die Brutzeiten der Vögel nicht beeinträchtigt wurden.

Weißstörche sind in Deutschland streng geschützt und gelten als ortstreu: Jahr für Jahr kehren sie an denselben Brutplatz zurück. Da die Strecke Bichl-Kochel in der Nähe eines Vogelschutzgebiets liegt, haben wir an den Oberleitungen spezielle Vogelschutzmarker angebracht. Diese sorgen dafür, dass Vögel die Leitungen besser wahrnehmen und sicher umfliegen können.