Ein Zug der Firma Stadler (Symbolbild)
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22.10.2025

Deutsche Bahn setzt auf Akku-Züge im Pfalznetz

Die Deutsche Bahn hat sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg bis 2040 auf Net-Zero zu reduzieren. Ein zentraler Hebel ist dabei der Einsatz alternativer Antriebe wie zum Beispiel Batteriezüge. Sie ermöglichen klimafreundliches Fahren auch auf Strecken, auf denen nicht durchgängig eine Oberleitung vorhanden ist.

So werden etwa ab Frühjahr 2026 Akku-Triebwagen vom Typ Flirt im sogenannten "Pfalznetz" eingesetzt. Sie sollen nach und nach alle Dieselzüge auf einem rund 240 Kilometer umfassenden Bahnstreckennetz in der West- und Südpfalz ablösen – einschließlich der über den Rhein führenden Strecke nach Karlsruhe sowie im saarländischen Niedtal.

Mehr Plätze als zuvor

Die Triebwagen der Firma Stadler sind rund 55 Meter lang und auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt. Mit 172 Sitzplätzen werden mehr Plätze als in den aktuell eingesetzten Dieseltriebwagen angeboten. Der Triebzug ist durchgängig klimatisiert, mit WLAN und Steckdosen ausgestattet und bietet eine zeitgemäße Kund:inneninformation sowie eine behindertengerechte Toilette im Zug. Mit Blick auf die Barrierefreiheit besitzen alle Fahrzeuge eine automatische Spaltüberbrückung, die den Abstand zwischen dem Fahrzeug und der Bahnsteigkante schließt.

Auf den elektrifizierten Strecken fahren die Züge wie ein klassischer Elektrotriebwagen unter Fahrdraht und laden dabei gleichzeitig die Traktionsbatterien auf. Auch jeder Bremsvorgang führt Energie zurück. Wo der Fahrdraht endet, wird im Batteriebetrieb weitergefahren. Die betriebliche Reichweite im Batteriemodus liegt laut Herstellerangaben bei mindestens 80 Kilometern.

Schrittweise Umstellung

Nach einem Probebetrieb rund um Kaiserslautern und Landau ab Frühjahr 2026 werden die neuen Akkuzüge nach aktuellem Stand ab voraussichtlich Mitte 2026 die planmäßigen Fahrten der Regionalexpress- und Regionalbahnlinien zwischen Kaiserslautern, Neustadt an der Weinstraße, Landau und Karlsruhe übernehmen. Anschließend soll der Einsatz auf den Regionalbahnverbindungen in Richtung Saarland folgen – zunächst zwischen Saarbrücken, Zweibrücken und Pirmasens, anschließend zwischen Dillingen und Niedaltdorf. Die weiteren Linien folgen schrittweise.

Taktgeber der schrittweisen Ausweitungen des Akkuzug-Einsatzes wird die Realisierung der Oberleitungsinselanlagen sein, welche - unter Förderung des Bundes und mit finanzieller Unterstützung des Landes bzw. des ZÖPNV Süd – bis Ende 2029 fertiggestellt sein sollen und für die Energiezufuhr in die Batterien der neuen Fahrzeuge erforderlich sind.

Der neue Verkehrsvertrag zwischen der DB Regio AG und dem Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd sowie den Ländern Baden-Württemberg und dem Saarland hat eine Laufzeit von Dezember 2025 bis Dezember 2040. Rund 4,6 Millionen Zugkilometer werden im gesamten Akku-Netz jährlich erbracht.