Wir als Deutsche Bahn wollen bis 2030 gemeinsam mit dem Bund rund 800.000 Menschen von Schienenverkehrslärm entlasten. Das ist die Hälfte der betroffenen Anwohner:innen, die derzeit an lärmbelasteten Strecken wohnen. Und bis 2050 werden wir alle betroffenen Anwohner:innen von Lärm entlastet haben – mehr als 1,6 Millionen Menschen.
Anlässlich des jährlich stattfindenden Tags gegen den Lärm, der in diesem Jahr auf den 26. April fällt, berichten wir regelmäßig über die Fortschritte auf dem Weg zu diesem Ziel. So konnten wir im vergangenen Jahr weitere rund 41.500 Menschen von Lärm durch die Schiene entlasten. Damit wurden bis Ende 2022 nun bereits rund 664.500 Anwohner:innen von Schienenverkehrslärm entlastet.
115 Millionen für die Lärmsanierung
Im Rahmen des freiwilligen Lärmsanierungsprogramms des Bundes wurden im vergangenen Jahr rund 1.500 Wohnungen mit passiven Schallschutzmaßnahmen ausgestattet. Zudem wurden weitere rund 38 Kilometer Lärmschutzwände an Bestandsstrecken errichtet – und damit bundesweit rund 770 Kilometer Lärmschutzwände seit Beginn des Programms im Jahr 1999.
Im Jahr 2022 wurden damit insgesamt 92 Kilometer Bestandsstrecken lärmsaniert und dadurch rund 41.500 zusätzliche Anwohner:innen durch das Programm von Schienenverkehrslärm entlastet. Über 1,8 Milliarden Euro an Fördermitteln wurden seit 1999 aus dem freiwilligen Lärmsanierungsprogramm des Bundes investiert – davon allein im vergangenen Jahr rund 115 Millionen Euro.
Lärmvorsorge und Lärmschutz an der Quelle
Neben Bestandsstrecken spielen auch Neu- und Ausbaustrecken beim Lärmschutz eine wichtige Rolle. So wurden im Jahr 2022 rund 33 Kilometer Lärmschutzwände im Rahmen der Lärmvorsorge fertiggestellt. Zudem konnten weitere 714 Wohnungen mit passiven Schallschutzmaßnahmen ausgestattet werden.
Seit Ende 2020 ist zudem die gesamte aktive Güterwagenflotte von DB Cargo in Deutschland mit Flüsterbremsen ausgestattet und damit deutlich leiser unterwegs. Bis 2025 werden alle elektrischen Streckenlokomotiven unserer Güterzüge von DB Cargo mit leisen Bremssystemen unterwegs sein. Außerdem wird DB Cargo bis 2030 alle Dieselloks der Baureihe 232/233 ausmustern. Und DB Fernverkehr ersetzt bis 2025 alle Rangierlokomotiven mit Dieselantrieb durch leise und klimafreundliche Hybrid-Modelle.
Mehr Lärmschutz im Mittelrheintal
Beim Thema Lärmschutz stehen wir als Deutsche Bahn in engem Austausch mit den Menschen vor Ort – etwa im Beirat Leiseres Mittelrheintal, den wir 2012 gegründet haben. Das Mittelrheintal ist nicht nur ein bekanntes UNESCO Weltkulturerbe, sondern auch Teil einer der wichtigsten europäischen Verkehrsachsen für den Nord-Süd-Verkehr. Darum liegt uns viel daran, die daraus entstehende Lärmbelastung für die Anwohner:innen nachhaltig zu verbessern.
Gemeinsam mit Bürgerinitiativen, Bundestagsabgeordneten der Region, Vertreter:innen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, sowie der zuständigen Landesministerien aus Hessen und Rheinland-Pfalz haben wir im vergangenen Jahr auf der mittlerweile 20. Beiratssitzung über die Fortschritte beim Lärmschutz im Mittelrheintal informiert und über anstehende Maßnahmen gesprochen.
27 Kilometer Lärmschutzwände
So errichten wir in 20 Kommunen vom rheinland-pfälzischen Leutesdorf bis nach Eltville in Hessen insgesamt rund 27 Kilometer Lärmschutzwände. Dadurch wird es für insgesamt 22.000 Menschen leiser. Gemeinsam mit Bund und Ländern investieren wir dafür mehr als 130 Millionen Euro.
Wir wissen, dass Lärmschutzwände immer auch einen Eingriff für Landschaft und Umgebung bedeuten. Deshalb ist uns als Deutscher Bahn ein wirkungsvolles Zusammenspiel zwischen der Lärmreduzierung für die Anwohner:innen auf der einen und der Verträglichkeit mit städtebaulichen Gegebenheiten auf der anderen Seite wichtig.
Gestaltung von Lärmschutzwänden
Seit 2019 können auf Basis der Förderrichtlinie Lärmsanierung, erstmals in bestimmten Fällen auch aufwendiger konzipierte und gestaltete Lärmschutzwände gefördert werden – etwa in touristisch relevanten Gebieten. So kann den jeweiligen Anforderungen an das Erscheinungsbild vor Ort Rechnung getragen werden.
Auch im Bereich der Lärmvorsorge errichten wir moderne und optisch ansprechende Lärmschutzwände, zum Beispiel im Zuge der Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung. An den sieben neuen Haltestellen zwischen Lübeck und Fehmarn können transparente Baustoffe eingesetzt werden – oder mit aufgedruckten kommunalen Wappen gestaltete Wände. Erste Beispiele wurden Mitte Dezember gemeinsam mit dem Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) in Oldenburg (Holstein) vorgestellt.