Gemeinsam mit dem Bund wollen wir alle betroffenen Anwohner:innen von Schienenverkehrslärm entlasten. Daher stellen wir den Menschen in den Mittelpunkt unseres Lärmschutzziels 2030/2050.
Bis 2030 werden wir 3.250 Streckenkilometer und somit mehr als 800.000 Menschen von Schienenverkehrslärm entlasten. Das ist mehr als die Hälfte der Anwohner:innen, die an lärmbelasteten Strecken wohnen. Dafür werden bis 2030 jedes Jahr im Durchschnitt 125 Streckenkilometer lärmsaniert. Bis 2050 werden wir insgesamt rund 6.500 Kilometer und damit das gesamte lärmbelastete Streckennetz sowie alle mehr als 1,6 Millionen betroffenen Anwohner:innen von Lärm entlastet und diese Generationenaufgabe erfolgreich abgeschlossen haben.
Die Lärmschutzbilanz lesen:
Um das Lärmschutzziel mit den Meilensteinen 2030 und 2050 zu erreichen, setzen wir auf die zwei bewährten Säulen: Säule eins mindert den Lärm durch verbesserten Lärmschutz vor Ort. Säule zwei reduziert den Lärm am Fahrzeug und damit flächendeckend im gesamten Streckennetz.
Lärmschutz vor Ort
Die erste Säule unserer Strategie ist der Lärmschutz vor Ort. Dabei entlasten wir die Anwohner:innen spürbar und nachhaltig – zum Beispiel durch den Bau von Schallschutzwänden an der Strecke. Aber auch der Einbau von Schallschutzfenstern und Schalldämmlüftern in Wohnungen und Häusern gehört zu den ortsfesten Schallschutzmaßnahmen.
Lärmschutz spielt eine ganz entscheidende Rolle für die Mobilitätswende.
Seit 1999 besteht das Programm "Maßnahmen zur Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes". Damit haben wir als Deutsche Bahn zusammen mit dem Bund seit Beginn des freiwilligen Programms bundesweit Menschen an rund 2.100 Streckenkilometern im Rahmen der Lärmsanierung entlastet und dafür rund 730 Kilometer Schallschutzwände errichtet. Hinzu kommen rund 65.500 Wohnungen, die bislang im Bundesgebiet mit passiven Schallschutzmaßnahmen wie Schallschutzfenstern und Schalldämmlüftern ausgestattet wurden. Rund 1,75 Milliarden Euro Bundesmittel wurden seit 1999 investiert – davon allein in 2021 rund 150 Millionen Euro.
Lärmsanierte Strecke – in km
Mithilfe der Fördermittel wurden im vergangenen Jahr über 1.800 Wohnungen mit schalldämmenden Maßnahmen ausgestattet. Zudem wurden rund 44 Kilometer Schallschutzwände an Bestandsstrecken errichtet. Allein in 2021 wurden 71 Kilometer Bestandsstrecken lärmsaniert und dadurch rund 32.800 Anwohner:innen durch das Programm von Lärm entlastet. Damit wurden bis Ende 2021 nun bereits rund 623.000 Anwohner:innen von Schienenverkehrslärm entlastet.
32800
von Lärm entlastete Anwohner:innen in 2021
Auch an Neu- und Ausbaustrecken spielen Lärmschutzmaßnahmen eine wichtige Rolle. Diese sogenannte Lärmvorsorge ist im Bundes-Immissionsschutzgesetz geregelt. So wurden im Jahr 2021 rund 41 Kilometer Schallschutzwände im Rahmen der Lärmvorsorge fertiggestellt. Zudem wurden 590 Wohnungen mit Schallschutzfenstern und Schalldämmlüftern ausgestattet.
Insgesamt haben wir also im Jahr 2021 sowohl an Bestandsstrecken als auch an den Neu- und Ausbaustrecken rund 85 Kilometer Schallschutzwände errichtet und rund 2400 Wohnungen mit passiven Maßnahmen ausgestattet.
Lärmschutz an der Quelle
Die zweite Säule unserer Strategie konzentriert sich auf leisere Fahrzeuge und setzt damit direkt bei der Entstehung von Lärm an. Seit Ende 2020 ist die gesamte aktive Güterwagenflotte von DB Cargo in Deutschland mit Flüsterbremsen ausgestattet und damit deutlich leiser unterwegs. Zudem beschaffen wir seit 2001 neue Güterwagen ausschließlich mit leisen Bremssohlen. Damit – sowie durch die Lärmsanierung an über 2.000 Streckenkilometern – ist es uns gelungen, den Lärm im Vergleich zum Jahr 2000 bereits zu halbieren.
Lärmschutz ein wichtiger Bestandteil der Grünen Transformation der Deutschen Bahn.
Bis 2025 werden zudem alle elektrischen Streckenlokomotiven unserer Güterzüge von DB Cargo mit leisen Bremssystemen unterwegs sein. Außerdem wird DB Cargo bis 2030 alle Dieselloks der Baureihe 232/233 ausmustern. Und DB Fernverkehr ersetzt bis 2025 alle Rangierloks mit Dieselantrieb durch leise und klimafreundliche Hybrid-Modelle.
Im Dialog / Mittelrheintal
Auch im Jahr 2021 haben wir beim Thema Lärmschutz den Austausch mit unseren Stakeholdern gesucht. Neben verschiedenen Informationsveranstaltungen für Bürger:innen fand am 21. Oktober ein Treffen des Beirates "Leiseres Mittelrheintal" in Bingen statt. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) berichteten wir vor Ort über den Stand der Umsetzung von Maßnahmen aus der Machbarkeitsuntersuchung im Mittelrheintal. Vorgestellt wurde zudem unsere neue Webseite leiseres-mittelrheintal.de, auf der wir seit Ende Oktober über den jeweils aktuellen Stand der einzelnen Lärmschutzmaßnahmen im Mittelrheintal informieren. Der Beirat setzt sich aus Bürgerinitiativen, Bundestagsabgeordneten der Region, Vertreter:innen des BMDV und der zuständigen Landesministerien aus Hessen und Rheinland-Pfalz sowie der DB zusammen.