Entscheidungsträger:innen diskutieren beim Forum Nachhaltigkeit der DB
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10.10.2022

Entscheider diskutieren beim Forum Nachhaltigkeit der DB

Das Forum Nachhaltigkeit der Deutschen Bahn hat sich als zentrale Plattform für den Austausch zu nachhaltigem Wirtschaften etabliert. Die Konferenz am 6. Oktober stand in diesem Jahr mit Blick auf die aktuelle Situation und das Jubiläum des wegweisenden Club of Rome-Berichts unter dem Motto "50 Jahre 'Grenzen des Wachstums' – Wie erreichen wir nachhaltigen Wohlstand?".

Zahlreiche Entscheidungsträger:innen aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft waren der Einladung von Dr. Richard Lutz, Vorsitzender des Vorstands Deutsche Bahn, und Andreas Gehlhaar, Leiter Nachhaltigkeit Deutsche Bahn, gefolgt, um gemeinsam über die aktuellen Fragen nachhaltigen Wirtschaftens zu diskutieren.

Erfahrungsaustausch zur Grünen Transformation 

Andreas Gehlhaar begrüßte die Gäste in der St. Elisabeth-Kirche in Berlin mit der Nachricht, dass die Deutsche Bahn sich neue Ziele im Ressourcenschutz gesetzt hat: Bis 2040 wird der Konzern eine vollständige Kreislaufwirtschaft umgesetzt haben. Dafür wird die Deutsche Bahn die Anteile an wiederverwendeten Materialien bis Ende des Jahrzehnts signifikant erhöhen, insbesondere bei ihren Hauptressourcen Schienenstahl, Gleisschotter und Betonschwellen.

Nach einem Video-Grußwort von Dr. Volker Wissing, MdB, Bundesminister für Digitales und Verkehr, zu den Chancen und Herausforderungen der nachhaltigen Mobilitätswende, gab Christian Klein, CEO und Mitglied des Vorstands SAP, Einblicke in den nachhaltigen Wandel seines Unternehmens.

Diskussion zu sozialen Folgen des Klimawandels

Anschließend wurde über die Frage diskutiert, welche sozialen Folgen der Klimawandel mit sich bringt und wie diesen begegnet werden kann. Dazu sprachen Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Prof. Dr. Maja Göpel, Transformationsforscherin, und Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht Deutsche Bahn. Moderiert wurde das Panel von Max-Christian Lange, stellvertretender Leiter Nachhaltigkeit Deutsche Bahn.

In der anschließenden Runde ging es um die Frage, ob es eine neue Definition für nachhaltigen Wohlstand braucht. Auf eine Grundsatzrede von Michael Kellner, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, folgte ein Austausch Kellners mit Bernhard Lorentz, Managing Partner Deloitte, und Carla Reemtsma von Fridays for Future.

Breakout-Sessions zu Sustainable Finance und nachhaltiger Ernährung

Über nachhaltige Ernährung und die umweltverträgliche Produktion von Lebensmitteln diskutierten am Nachmittag Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Michael Hähnel, Geschäftsführer Rügenwalder Mühle, Dr. Chris Methmann, Geschäftsführer foodwatch Deutschland, und Dr. Michael Peterson, Vorstand Personenfernverkehr Deutsche Bahn, in einer Breakout-Session.

In der parallel stattfinden zweiten Breakout-Session ging es um die Frage, welche Auswirkungen die Taxonomie auf Unternehmen und Wirtschaft hat. Hierzu waren Irene Heemskerk, Leiterin Zentrum für Klimaschutz Europäische Zentralbank, Silvie Kreibiehl, Vorstandsvorsitzende Germanwatch, und Olaf Riedel, Managing Partner EY, eingeladen. Gemeinsam mit Dr. Levin Holle, Vorstand Finanzen und Logistik Deutsche Bahn, sprachen sie unter anderem darüber, die Taxonomie nicht nur als zusätzlichen administrativen Aufwand zu begreifen, sondern auch im positiven Sinne als Management-Tool für die nachhaltige Transformation von Unternehmen.

Blick in die Zukunft gerichtet

Einen Blick auf die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft warf anschließend Prof. Dr. Wolfgang Cramer, Ökologe und Leitautor des International Panel on Climate Change Berichts (IPCC). Vor dem Hintergrund, dass die planetaren Grenzen laut Forschung schon teilweise überschritten seien, sprach er sich für ein radikales Umdenken in vielen Bereichen aus. Kleinere Veränderungen in den bestehenden Geschäftsmodellen würden nicht ausreichen, um die Lebensqualität auch in Zukunft aufrechtzuerhalten. 

Am Abend referierte Henrik Wüst MdL, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, ebenfalls darüber, wie die nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft gelingen kann. Im Fokus standen aktuelle Fragen der Energieversorgung, die die deutsche Wirtschaft vor eine schwere Belastungsprobe stellten.

Durch die Veranstaltung führte Anja Bröker, Unternehmenssprecherin Deutsche Bahn.