Die Drohne von Volocopter und DB Schenker in einer Lagerhalle.  | © DB Schenker/ N. Kazakov

Wir forschen für den Klimaschutz

Nachhaltige Mobilität braucht innovative und zukunftsweisende Technologien. Daher entwickeln und erforschen wir als Deutsche Bahn grüne Lösungen für den Verkehr von morgen. Wir wollen die Angebote für unsere Kund:innen noch klimafreundlicher gestalten und unseren CO2-Fußabdruck weiter verringern. Daran arbeiten wir gemeinsam mit Partner:innen aus Wissenschaft und Industrie und machen aus Fiktion Realität.

Leiser und sauberer Transport per Drohne

DB Schenker ist beispielsweise bei der Entwicklung der sogenannten VoloDrone eingebunden, die das Startup Volocopter in Bruchsal baut. Dabei handelt es sich um eine elektrisch betriebene Lastendrohne, die autonom fliegen und Lasten von bis zu 200 Kilogramm bei einer Reichweite von bis zu 40 Kilometern tragen soll.

Ziel ist es, die VoloDrone in naher Zukunft für den Transport von Logistikgütern bei DB Schenker einzusetzen. So können wir unsere Lieferketten noch flexibler und klimaneutral gestalten. Kürzere Lieferzeiten und zunehmende Verkehrsbeschränkungen in urbanen Regionen bieten viele Einsatzmöglichkeiten für die Volodrone.

Schwerlastdrohne VoloDrone auf dem ITS World Congress 2021.

Nach erfolgreichen Tests in der Luft und auf dem Boden, entwickelt Volocopter die Drohne derzeit zur Marktreife. Bei den Tests auf dem Boden, unserem Static PoC, haben wir die Beladung und sämtliche Logistikprozesse erprobt. Aber auch in der Luft, unserem Dynamic PoC, haben wir die Tests der Drohne im Oktober 2021 begleitet und die logistischen Prozesse der Fracht vor dem Abflug und nach der Landung übernommen.

Bevor die Drohne zu kommerziellen Zwecken eingesetzt werden kann, muss sie noch weitere Tests durchlaufen. Wenn die Erprobung der VoloDrone erfolgreich ist, könnte sie künftig Bestandteil der DB Schenker- Standorte werden. So können wir unsere Lärm- und Schadstoffemissionen im Logistikbereich weiter reduzieren.

Ammoniak-Wasserstoffmotor als grüner Antrieb

Wir als Deutsche Bahn werden bis 2040 klimaneutral. Dafür arbeiten wir an grünen Lösungen für den Betrieb unserer bestehenden Dieselflotte, denn nicht überall können wir Güter und Personen mit Ökostrom ans Ziel bringen. In einem aktuellen Forschungsprojekt entwickeln wir deshalb gemeinsam mit dem australischen Energiekonzern Fortescue Future Industries (FFI) eine neue Antriebstechnologie – den Ammoniak-Wasserstoffmotor. 

Der Ammoniak-Wasserstoffmotor basiert auf einem vorhandenen Typ von Verbrennungsmotor. Dieser wird so modifiziert, dass er mit grünem Ammoniak und grünem Wasserstoff betrieben werden kann – hergestellt aus erneuerbaren Energien. Der Vorteil im Vergleich zu einem reinen Wasserstoffmotor: flüssiges Ammoniak besitzt bezogen auf das Volumen eine höhere Energiedichte als flüssiger Wasserstoff. Im Betrieb führt das zu höheren Reichweiten. Darüber hinaus lässt sich flüssiges Ammoniak leichter transportieren und speichern.

Schlüsseltechnologie des neuen Motors ist ein sogenannter Cracker des Stuttgarter Unternehmens Ammonigy, der direkt auf dem Fahrzeug verbaut wird. Dieser spaltet einen kleinen Teil des Ammoniaks außerhalb des Motors in Wasserstoff und Stickstoff auf. Der so erzeugte Wasserstoff wird dann dem restlichen Ammoniak als Zündgas beigemischt und ermöglicht so eine gleichmäßige Verbrennung. Ein erster Prototyp des Motors für Schienenfahrzeuge wurde bereits auf Herz und Nieren getestet. Mit positiver Bilanz: Die ersten Durchlaufversuche waren erfolgreich. Nun arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partner:innen an einem System zur Abgasnachbehandlung.

Starke Logistik für grünen Wasserstoff

Noch ist die Verfügbarkeit von grünem Ammoniak und grünem Wasserstoff begrenzt. Daher arbeiten wir parallel im Projekt daran, globale Lieferketten für beide Energieträger auszubauen. FFI will als Wasserstoffproduzent den Energieträger in Form von grünem Ammoniak künftig weltweit vertreiben. Und wir erproben vielfältige Lösungen für den Einsatz von Wasserstoff. Darum könnten wir in Zukunft ein Abnehmer mit großem Eigenbedarf sein. Gleichzeitig entwickelt DB Cargo effiziente und grüne Logistikkonzepte, um Wasserstoff und Ammoniak klimafreundlich zu transportieren.

Neben der DB setzen auch viele andere Unternehmen verstärkt auf den innovativen Energieträger. Sichere und leistungsfähige Transportwege werden darum immer wichtiger. Als größte europäische Güterbahn entwickelt DB Cargo daher effiziente und grüne Logistikkonzepte für den Transport von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten.

Ob flüssig oder gasförmig – mit ihren Container- und Kesselwagen-Lösungen bietet DB Cargo gemeinsam mit verschiedenen Energieversorgern schon heute die passende Lösung für den klimafreundlichen Transport auf der Schiene.

Gebundener Wasserstoff kann beispielsweise in den üblichen Kesselwagen des Schienengüterverkehrs transportiert und am Einsatzort entsprechend separiert werden. Für gasförmigen Wasserstoff gibt es spezielle Multi Element Gas Container (MEGC). Genauso wie für den Transport von verflüssigtem reinem Wasserstoff. Aufgrund der extrem niedrigen Temperatur (ca. -253 Grad Celsius) bedarf es auch hier besonderer Container.

Mit dem Transport von Wasserstoff auf der Schiene bieten wir eine wettbewerbsfähige Alternative zur Pipeline, zumal diese bislang nicht existiert. Auch gegenüber der Straße hat die Schiene einen Vorteil: Sie ist der wesentlich umweltfreundlichere Transportweg.