Die Science Based Targets initiative (SBTi) ist eine gemeinsame Initiative des Carbon Disclosure Project (CDP), des United Nations Global Compact (UNGC), des World Resources Institute (WRI) und des World Wide Fund for Nature (WWF). Sie verfolgt das Ziel, wissenschaftsbasierte Klimaschutzziele in Unternehmen zu fördern. Dabei werden sowohl die Branche als auch die Größe eines Unternehmens berücksichtigt, um einen individuellen Beitrag zu berechnen, der zur Erreichung des Pariser Klimaschutzziels erforderlich ist. Finanziert wird die SBTi durch verschiedene Förderorganisationen.
Anforderungen an Unternehmen
Seit der Gründung im Jahr 2015 haben sich über 1.000 Unternehmen der Initiative angeschlossen und sich wissenschaftsbasierte Klimaschutzziele gesetzt. Als zentrale Maßnahme empfiehlt die SBTi die Entwicklung sogenannter Climate Transition Plans, die kurz- und langfristige Emissionsreduktionsziele für Scope 1, 2 und 3 enthalten. Während kurzfristige (Near-Term) Ziele eine Emissionsreduktion innerhalb der nächsten Jahre vorsehen, muss das langfristige Net-Zero-Ziel spätestens bis 2050 erreicht sein.
SBTi verlangt "echte" Emissionsreduktion
Im Fokus der SBTi steht die reale Reduktion von Treibhausgasemissionen. Unternehmen müssen ihre CO2e-Emissionen innerhalb ihrer Betriebsabläufe und entlang der gesamten Wertschöpfungskette gegenüber einem Basisjahr um mindestens 90 Prozent senken. Eine Kompensation durch Zertifikate (Offsetting) ist für die Zielerreichung nicht zulässig. Für die verbleibenden bis zu zehn Prozent der Emissionen nach Erreichen des Net-Zero-Ziels gilt: Sie können durch CO2e-Entnahme-Technologien wie Direct Air Capture oder Aufforstung neutralisiert werden.
Branchenspezifische Leitlinien
Um Klimaschutzziele vergleichbar und umsetzbar zu machen, hat die SBTi branchenspezifische Methoden und Anforderungen entwickelt. Dazu gehören unter anderem Leitlinien für die Textilindustrie, die Zementindustrie und die Energiewirtschaft. Sie sollen Unternehmen dabei unterstützen, gezielt Emissionen zu reduzieren, ohne auf pauschale und dadurch unrealistische Lösungen zurückzugreifen.
Für den Landverkehr gibt es ebenfalls eigenständige Leitlinien, die verschiedene Verkehrsträger – darunter auch den Schienenverkehr – berücksichtigen. Zudem arbeitet die SBTi an der Weiterentwicklung spezifischer Dekarbonisierungsstrategien für Luftfahrt, Straße und Schiene.