Wildpferde beweiden rund acht Hektar des Feuchtwiesen-Areals im Biosphärenreservat Oberlausitz.
News
24.09.2019

DB schafft neue Lebensräume in der Oberlausitz

Auf rund 300 Hektar schafft die Deutsche Bahn an der Ausbaustrecke Knappenrode – Horka bis zur deutsch-polnischen Grenze neue Lebensräume für Tieren und Pflanzen. Dabei quert das Natur- und Artenschutzprojekt auch das UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.

500 Millionen Euro
wurden für das Naturschutzprojekt investiert

Bereits vor Baubeginn wurden erste Maßnahmen, wie etwa das Anbringen von Fledermauskästen oder die Beweidung von Feuchtwiesen durch Wildpferde zum Schutz streng geschützter Tier- und Pflanzenarten durchgeführt.

Diese und weitere Natur- und Artenschutzmaßnahmen werden auch nach Inbetriebnahme der Strecke Ende 2018 fortgesetzt:

  • Feuchtwiesenbeweidung durch Wildpferde: Seltene Konik-Pferde beweiden rund acht Hektar des Feuchtwiesen-Areals. Die Tiere sind innerhalb der Rasse speziell ausgesucht und weiter selektiv auf diese Beweidungsform gezüchtet. Die kleine Pferderasse gilt als sehr robust und für die ganzjährige Landschaftspflege gut geeignet. Ziel der Wiesenpflege ist eine dauerhafte Offenhaltung der Flächen und Unterdrückung von erneutem Gehölzaufwuchs. Zusätzlich pflegen selbstfahrende Mäher die seltenen Feuchtwiesenbiotope.
  • Einrichtung von Fledermausquartieren: An mehreren Bunkern, an drei ehemaligen Wachtürmen und einem forstlichen Wirtschaftsgebäude wurden Quartierangebote für Fledermäuse geschaffen.
  • Lichte Waldbestände mit Artenschutzfunktion und strukturreiche Offenlebensräume: Es erfolgte eine großflächige Durchforstung von Waldbereichen bzw. eine Offenhaltung ehemals bergbaulichen genutztem Land auf ca. 210 Hektar. Diese Flächen im Daubaner Wald wurden bis vor 20 Jahren durch die militärische Nutzung als Truppenübungsplatz von Bewuchs freigehalten. Außerdem wurden Rohbodenflächen zur Verbesserung des Insektenangebotes für Vögel des trockenen Offenlandes, z. B. Neuntöter, Raubwürger und Sperbergrasmücke angelegt.
  • Schutzkonzept zur Bewältigung der Konflikte durch den Eisenbahnverkehr: Zum Schutz des streng geschützten Wolfes und spezieller Greifvögel wurde ein Konzept zur Bewältigung möglicher Konflikte durch den Eisenbahnverkehr entwickelt. Wissenschaftler der TU Dresden erarbeiten ein wirkungsvolles Schutzkonzept, um in Streckenabschnitten mit besonders relevanten Wildquerungen, Kollisionen der Tiere mit Zügen zu vermeiden.
  • Überquerungen für Fischotter und Amphibien: Für Kleintiere, wie z.B. Fischotter oder Amphibien wurden bestehende Querungsmöglichkeiten an Brücken und Durchlässen beibehalten oder neu geschaffen.
  • Neue Lebensräume für Zauneidechsen und Glattnattern: Rund 45 neue Lebensräume wurden für Zauneidechsen und Glattnattern eingerichtet.
  • Vogelschutzmarkierungen an Oberleitungsanlagen schützen Vögel und andere Kleintiere vor Kontakt.
Selbstfahrende Motormäher pflegen seltene Feuchtwiesenbiotope im Biosphärenreservat Oberlausitz.

Die Deutsche Bahn nimmt damit einmal mehr ihre Verantwortung und die Verpflichtung ernst, Lebensräume für schützenswerte Arten zu schaffen und die biologische Vielfalt zu erhalten. Auch hierfür steht Das ist grün. – mit der Umweltstrategie und über 150 Maßnahmen im Klima-, Natur- und Ressourcenschutz sowie im Lärmschutz.

Die Strecke Knappenrode - Horka bis zur deutsch-polnischen Grenze wurde nach neun Jahren Bauzeit Ende 2018 in Betrieb genommen. Insgesamt rund 500 Millionen Euro investierte die Deutsche Bahn gemeinsam mit Bund, dem Freistaat Sachsen und der EU für den Streckenausbau und die Elektrifzierung.