Wir als Deutsche Bahn werden bis 2040 klimaneutral sein. Ein wichtiger Hebel ist dabei der Ausstieg aus dem Diesel. Dabei kommen wir schneller voran als geplant. So setzen wir 2023 mit 17 Millionen Litern HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) bereits die doppelte Menge an klimafreundlichem Biokraftstoff ein als ursprünglich vorgesehen. Damit erreichen wir unser selbstgestecktes Mengenziel für 2025 bereits zwei Jahre früher.
Grund für diese Entwicklung ist vor allem die erfolgreiche Umstellung von Dieseltankstellen auf HVO. Zudem haben die positiven Erfahrungen im Betrieb das Vertrauen in den alternativen Kraftstoff gestärkt. 2022 haben wir bereits rund 1000 Dieselfahrzeuge für die Betankung mit dem Biokraftstoff zugelassen. Mit rund 800 Fahrzeugen hat DB Cargo bereits die gesamte Flotte für HVO freigegeben. Und auch die restlichen Dieselfahrzeuge unserer Bestandsflotte werden in den kommenden fünf Jahren folgen.
Rund 90 Prozent weniger Treibhausgasemissionen
Ein großer Vorteil des HVO-Kraftstoffes: Dieselfahrzeuge können ohne technische Umrüstung betankt und weiter genutzt werden. Der Biokraftstoff HVO verursacht dabei je nach Rohstoffzusammensetzung bilanziell rund 85 bis 90 Prozent weniger Treibhausgasemissionen als herkömmlicher Diesel. Hergestellt wird er ausschließlich aus biologischen Rest- und Abfallstoffen, wobei keine zusätzlichen Anbauflächen genutzt werden, die in Konkurrenz mit der Nahrungs- oder Futtermittelproduktion stehen könnten. Außerdem ist uns wichtig, dass der Biokraftstoff frei von Palmöl ist.
Parallel setzen wir auf die Weiterentwicklung neuer Antriebsformen. Besonders intensiv treiben wir hier den Einsatz von Wasserstoff- und Batterietechnologien voran. Im Projekt H2goesRail entwickeln wir zum Beispiel gemeinsam mit Siemens eine mobile Wasserstoff-Tankstelle sowie den Wasserstoffzug Mireo Plus H. Und mit dem Zughersteller Alstom haben wir im vergangenen Jahr zudem den ersten Akku-Zug erfolgreich im Fahrgastbetrieb getestet.
Einsatz von Batteriezügen
Einen weiteren Beitrag zum Ausstieg aus dem Diesel leistet die Entwicklung einer innovativen Energie-Infrastruktur. Beim Einsatz von Batteriezügen beispielsweise ist statt einer durchgängigen Elektrifizierung jedes Gleiskilometers nur noch die Elektrifizierung kurzer Streckenabschnitte oder einzelner Bahnhöfe notwendig. An sogenannten Oberleitungsinseln können sich die Akku-Züge aufladen und dann auf den nicht-elektrifizierten Abschnitten weiterfahren. In Schleswig-Holstein kommt diese Zukunftstechnologie ab Ende 2023 erstmalig zum Einsatz – mit bundesweiter Vorbildfunktion.
Mit diesen und weiteren Maßnahmen sparen wir als Deutsche Bahn schon bis 2025 mindestens 50.000 Tonnen CO2 ein. Insgesamt investieren wir bis 2027 rund 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau neuer Antriebe und Kraftstoffe und kommen so der Klimaneutralität Schritt für Schritt näher.