Bau von Lärmschutzwänden.
News
24.04.2024

Deutsche Bahn entlastet weitere 20.800 Menschen von Lärm

Wir als Deutsche Bahn wollen gemeinsam mit dem Bund bis 2050 alle betroffenen Anwohner:innen vom Lärm durch die Schiene entlasten. Dieses Ziel haben wir uns 2021 gesetzt – und darauf arbeiten wir weiter konsequent hin.

Anlässlich des jährlich stattfindenden Tags gegen den Lärm, der in diesem Jahr auf den 24. April fällt, berichten wir regelmäßig über unsere Fortschritte beim Lärmschutz. So konnten wir im vergangenen Jahr mehr als 20.800 weitere Menschen von Lärm durch die Schiene entlasten.

135 Millionen für die Lärmsanierung

Im Rahmen des freiwilligen Lärmsanierungsprogramms des Bundes wurden im vergangenen Jahr 1.750 Wohnungen mit passiven Schallschutzmaßnahmen ausgestattet. Zudem wurden weitere rund 47 Kilometer Lärmschutzwände an Bestandsstrecken errichtet – und damit bundesweit rund 817 Kilometer Lärmschutzwände seit Beginn des Programms im Jahr 1999.

Rund zwei Milliarden Euro an Fördermitteln wurden seit 1999 aus dem freiwilligen Lärmsanierungsprogramm des Bundes investiert – davon allein im vergangenen Jahr rund 135 Millionen Euro.

Lärmvorsorge und Lärmschutz an Fahrzeugen

Lärmschutz spielt nicht nur bei Bestandsstrecken, sondern auch bei Neu- und Ausbaustrecken eine wichtige Rolle. So wurden im Jahr 2023 rund 40 Kilometer Lärmschutzwände im Rahmen der Lärmvorsorge fertiggestellt. Zudem konnten weitere 1.060 Wohnungen mit passiven Schallschutzmaßnahmen ausgestattet werden.

Seit Ende 2020 ist die gesamte aktive Güterwagenflotte von DB Cargo in Deutschland mit Flüsterbremsen ausgestattet und damit deutlich leiser unterwegs. Bis 2025 ersetzen wir alle Rangierloks mit Dieselantrieb von DB Fernverkehr durch besonders leise und klimafreundliche Hybrid-Rangierloks. Zudem sind bis 2025 alle elektrischen Streckenlokomotiven der Güterzüge von DB Cargo Deutschland mit leisen Bremssystemen unterwegs. Und bis 2030 wird DB Cargo die älteren Diesellokomotiven der Baureihen 232/233 mit lauten Grauguss-Klotzbremsen ausgemustert haben.

Mehr Lärmschutz im Mittelrheintal

Beim Thema Lärmschutz stehen wir als Deutsche Bahn in engem Austausch mit den Menschen vor Ort – etwa im Beirat Leiseres Mittelrheintal, den wir 2012 gegründet haben. Das Mittelrheintal ist nicht nur ein bekanntes UNESCO-Weltkulturerbe, sondern auch Teil einer der wichtigsten europäischen Verkehrsachsen für den Nord-Süd-Verkehr. Darum liegt uns viel daran, die daraus entstehende Lärmbelastung für die Anwohner:innen nachhaltig zu verringern.

Gemeinsam mit Bürgerinitiativen, Bundestagsabgeordneten der Region, Vertreter:innen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr sowie der zuständigen Landesministerien aus Hessen und Rheinland-Pfalz haben wir im vergangenen Jahr auf der mittlerweile 21. Beiratssitzung über die Fortschritte beim Lärmschutz im Mittelrheintal informiert und über anstehende Maßnahmen gesprochen.

Neugestaltete Lärmschutzwände und leiserer Aufbau

So haben wir etwa ein neues Gestaltungskonzept vorgestellt, mit dem wir eine Balance zwischen spürbarem Lärmschutz vor Ort und einer umweltverträglichen Gestaltung der Lärmschutzmaßnahmen schaffen wollen. Die Lärmschutzwände sind in den Farben graugrün bis schokobraun gehalten und orientieren sich damit an der Farbpalette, die sich in der UNESCO-geschützten Landschaft wiederfindet.

Weil wir auch den Bau von Lärmschutzwänden leiser gestalten wollen, haben wir in der rheinland-pfälzischen Gemeinde Brey ein neues Verfahren getestet, bei dem die Fundamente im Boden verschraubt werden. Bisher wurden Lärmschutzwände im sogenannten Rammverfahren errichtet. Dabei werden offene Stahlrohre durch Rammen und Schlagen in den Boden eingebracht. Lärm und Erschütterungen lassen sich bei diesen Arbeiten leider nicht vermeiden.

Lärm- und ressourcenschonend

Das neue Verfahren verursacht deutlich weniger Geräusch- und Erschütterungsemissionen und hat noch einen weiteren Vorteil: Die Produktion der Fundamente ist ressourcenschonender, weil weniger Stahl benötigt wird als für die etablierten Methoden. In ersten Pilotprojekten werden nun Erfahrungen gesammelt und anschließend evaluiert.

Das Lärmschutzprogramm Mittelrheintal besteht aus zahlreichen Teilprojekten in mehreren Kommunen entlang des Rheins. Finanziert wird es vom Bund sowie den Ländern Rheinland-Pfalz und Hessen. Gemeinsam investieren sie mehr als 130 Millionen Euro in der Region. Ziel ist es, die Bürger:innen im Mittelrheintal vom Schienenverkehrslärm zu entlasten.