Ein Güterzug im Mittelrheintal mit zwei E-Loks. | © DB AG / Wolfgang Klee

Den Schienenverkehrslärm im Blick

Völlig geräuschloses Fahren ist im Schienenverkehr technisch nicht möglich, eine deutliche Lärmminderung hingegen schon: Um die Fortschritte und Erfolge unserer zahlreichen Maßnahmen an den Bahnstrecken und Fahrzeugen so transparent wie möglich zu machen, haben wir als Deutsche Bahn von 2014 bis 2020 den Schienenverkehrslärm im Mittelrheintal kontinuierlich gemessen und die Daten im Internet transparent veröffentlicht.

Neben dem Lärm-Monitoring der Deutschen Bahn gibt es seit 2019 ein bundesweites Lärm-Monitoring, das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ins Leben gerufen wurde. An 19 Messstationen in Deutschland – unter anderem im Mittelrheintal – werden seitdem die Schallemissionen vorbeifahrender Züge an stark frequentierten Bahnstrecken ermittelt. Auf diese Weise erfassen die Messstationen mehr als zwei Drittel des Schienengüterverkehrs in Deutschland. Damit will der Bund die Entwicklung der Schallemissionen, die durch Schienenverkehr entstehen, langfristig und nachhaltig festhalten.

Verantwortlich für das einheitliche Monitoring ist das Eisenbahn-Bundesamt (EBA), das die Ergebnisse aller Messstationen jährlich zusammenfasst und auswertet. Unter laerm-monitoring.de sind die jeweiligen Jahresberichte sowie alle Informationen zum bundesweiten Lärm-Monitoring abrufbar.

Schon seit 1999 investiert die Deutsche Bahn gemeinsam mit dem Bund in den Lärmschutz – unter anderem im Oberen Mittelrheintal. Aufgrund seiner zahlreichen Kulturstätten gehört das Obere Mittelrheintal seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Gleichzeitig liegt die Region auf einer wichtigen Achse für den Nord-Süd-Güterverkehr in Europa und ist damit stark lärmbelastet. Um die Bürger:innen von Lärm zu entlasten, wurden im Mittelrheintal in den vergangenen Jahren unter anderem Schallschutzwände errichtet und Schienenstegdämpfer sowie Schienenschmiereinrichtungen eingebaut.

Da seit 2019 bundesweite Messungen sowie ein entsprechendes Monitoring des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) erfolgen und auch um unnötige Doppelarbeit zu vermeiden, haben wir die DB-eigenen Messungen in der Region sowie das Monitoring Anfang 2021 beendet. Entscheidend für uns als Deutsche Bahn war, dass – ebenso wie bei den Messungen unserer eigenen Messstationen – auch die neuen Messungen für die Bürger:innen jederzeit transparent einsehbar sind.

Lärm-Monitoring des Eisenbahn-Bundesamts

Mithilfe von Messstationen in ganz Deutschland ermittelt das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) die Kenngrößen der einzelnen Zugvorbeifahrten. Dazu gehören Maximalpegel, Vorbeifahrtdauer, Vorbeifahrtexpositionspegel, Geschwindigkeit, Zuglänge, Fahrtrichtung, Gleis und Zugkategorie. Auf Basis dieser Werte werden Mittelungspegel für die Zeiträume Tag (6 bis 22 Uhr), Nacht (22 bis 6 Uhr des Folgetages) und für 24 Stunden (6 bis 6 Uhr) berechnet. Der Mittelungspegel entspricht der durchschnittlichen Schallbelastung (äquivalenter Dauerschallpegel) in 25 Metern Entfernung vom Gleis. Auf der Internetseite laerm-monitoring.de können Bürger:innen für jede Messstation den jeweiligen Mittelungspegel abrufen. Die Daten zum Echtzeit-Schalldruckpegel und den Zugvorbeifahrten sind 30 Tage verfügbar.