Viele Vogelarten sind heute vom Aussterben bedroht. Der Wiedehopf, die Schwalbe, der Fischadler und der Storch zählen dazu. Oft finden die Vögel nicht genügend Futter oder Nistplätze. Das wollen wir ändern und schaffen neuen Lebensraum für unsere gefiederten Gäste.
Ob auf dem Werksgelände oder auf unseren Ausgleichsflächen – wo es möglich ist, bauen wir geeignete Nistplätze und setzen uns so für den Schutz der Arten ein.
Nistkästen für den Wiedehopf
Zum Beispiel auf der Fläche des Naturlehrpfades in Aschaffenburg. Hier haben wir gemeinsam mit der Stadt mehrere Nistkästen für den seltenen Wiedehopf errichtet. Die Kästen wurden in einer regionalen Behindertenwerkstatt angefertigt. Künftig findet der seltene Zugvogel hier Platz zum Brüten und ausreichend Nahrung. Denn in den blütenreichen Magerrasen tummeln sich Grillen und Käfer aber auch kleine Frösche und Eidechsen, die beim Wiedehopf auch auf dem Speiseplan stehen.
Neues Zuhause für Schwalben
Auch beim Rückbau von Gebäuden und Anlagen sorgen wir dafür, dass Schwalben und Co. eine adäquate Ersatzwohnung erhalten. Dafür haben wir eine neue innovative Nisthilfe entwickelt - unseren multifunktionalen Schwalbenturm. Die Nisthilfen sind aus einem massiven Holzkern gefertigt und mit witterungsbeständigen Dächern ausgestattet. Sie stehen auf rund sechs Meter hohen Gestellen und sind nach unten geöffnet. So sind die Vögel vor Tieren wie Waschbären oder Mardern geschützt – das unterscheidet die Türme von anderen Nisthilfen und macht sie einzigartig.
Die ersten Schwalbentürme haben wir in Schönwalde-Glien und am DB Cargo-Werk in Rostock errichtet. Weitere sollen folgen. Durch die multifunktionale Bauweise finden nicht nur Schwalben einen Platz: auch andere Arten wie Bachstelze, Sperling und sogar Fledermäuse haben sich eingenistet.
Auch am Bahnhof Potsdam-Griebnitzsee sind die geschützten Rauchschwalben Stammgäste. Jedes Jahr besuchen die Singvögel die dortigen Nester zur Brutzeit. Seit 2018 trägt der Bahnhof deshalb auch die Auszeichnung des NABUs „schwalbenfreundliches Haus“. Das Fahrzeuginstandhaltungswerk Dessau-Roßlau bietet ebenfalls ein Zuhause für Schwalben. In mehreren Doppelnisthilfen ziehen die Mehlschwalben jedes Jahr ungestört ihren Nachwuchs auf.
Wohnraum in luftiger Höhe
Im osthessischen Gelnhausen haben wir im Zuge des Ausbaus der Kinzigtalbahn eine neue Nisthilfe für Störche gebaut. In Absprache mit den Vogel- und Naturschutzverbänden der Region wurde ein zehn Meter hoher Stahlmast samt hölzerner Brutplattform aufgestellt. Ein ansässiges Storchenpaar hat das neue Heim bereits bezogen. In unmittelbarer Umgebung legen wir darüber hinaus einen Rastvogelteich an. Hier finden dann auch kleinere Amphibien wie Kröten und Frösche künftig ein neues zu Hause.
Auch im DB-Werk Meiningen in Thüringen hat sich ein Weißstorchenpaar niedergelassen. Da die Tiere ihr Nest zunächst auf einem Abluftschornstein der dort ansässigen Lackiererei gebaut hatten, mussten wir hier eine Alternative schaffen. Aus alten Blechen und Heizungsrohren haben die Werksmitarbeitenden kurzerhand einen Ersatznistplatz in luftiger Höhe errichtet. Das neue Storchennest ist bereits bezogen und Nachwuchs wird erwartet.
Storchenschutz wird auch bei den Bauarbeiten entlang der Kochelseebahn in Bayern großgeschrieben. Hier erneuern wir rund 600 Oberleitungsmasten. In der Gemeinde Bichl haben sich gleich mehrere Störche auf zwei Oberleitungsmasten angesiedelt. Daher bleiben diese Masten von den Bauarbeiten unberührt, damit die Tiere ungestört weiterbrüten können. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz e. V. kontrolliert die Horste regelmäßig, so dass hier schon mehrere Jungtiere aufgezogen werden konnten.
Zimmer mit Aussicht
Im sächsischen Werdau nahe der Koberbachtalsperre haben wir in Kooperation mit der dortigen Naturschutzbehörde auf einem unserer Strommasten eine Nisthilfe für den ansässigen Fischadler angebracht. In 25 Meter Höhe wartet nun ein Drahtgestell bestückt mit Ästen, Moos und Holzspänen auf den Einzug des Fischadler-Pärchens. Der Standort des Strommastes ist optimal: Er befindet sich auf einem freien Feld und in der Nähe von Gewässern, in denen die seltenen Greifvögel ihre Nahrung finden.