Plakette mit QR-Code am Würzburger Hauptbahnhof
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18.08.2025

DB-Azubis schaffen digitalen Erinnerungsort in Würzburg

Die Deutsche Bahn steht zu ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung, die aus ihrem historischen Erbe erwächst. Auch ihre Nachwuchskräfte werden frühzeitig mit den Werten des Konzerns vertraut gemacht – etwa im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs „Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt“. Aus diesem Format ist nun ein besonderes Projekt hervorgegangen: ein digitaler Erinnerungsort am Würzburger Hauptbahnhof.

Seit August weist dort eine Plakette mit QR-Code – angebracht zwischen Empfangshalle und Personenunterführung – auf die NS-Geschichte des Standorts hin. Der QR-Code führt zu einem Online-Bericht, den auszubildende Kaufleute für Verkehrsservice der DB InfraGo Süd erstellt haben. Darin beleuchten sie die Geschichte des Bahnhofs Würzburg zur Zeit des Nationalsozialismus aus drei Perspektiven: aus Sicht einer verfolgten Person, einer mitwissenden Person und einer Person, die am Bahnhof arbeitete. Im Fokus stehen die Erfahrungen, Ängste und das Leid der deportierten Jüdinnen und Juden – ebenso wie die Frage, wie und warum so viele Menschen Teil dieses Systems wurden.

Intensive Auseinandersetzung mit Geschichte der Deutschen Reichsbahn

Für das Projekt verbrachten die Auszubildenden drei Tage im DB Museum Nürnberg, wo sie an Führungen und Workshops teilnahmen. Anschließend fassten sie ihre Erkenntnisse in dem Bericht zusammen. Im Rahmen der symbolischen Eröffnung im August präsentierten sie die Ergebnisse auch vor Vertreter:innen der DB, des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Stadt Würzburg und des Vereins DenkOrt Deportationen.

Mit ihrer Erinnerungsarbeit setzen die Azubis ein klares Zeichen gegen Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus. Ihr Engagement ist Teil der kritischen Auseinandersetzung des DB-Konzerns mit der Rolle der Deutschen Reichsbahn im Nationalsozialismus. Dazu gehört unter anderem die 2002 eröffnete Dauerausstellung „Die Reichsbahn in der nationalsozialistischen Diktatur 1933–1945“ im Nürnberger DB Museum. Das Museum wird von der Deutsche Bahn Stiftung getragen, die 2013 als gemeinnützige GmbH von der Deutschen Bahn AG gegründet wurde und deutschlandweit in den Schwerpunkten Bildung, Integration und Ehrenamt aktiv ist.