Nachhaltige Mobilität braucht innovative und zukunftsweisende Technologien. Darum forscht und entwickelt die Deutsche Bahn nicht nur selbst an neuen Lösungen. Das Unternehmen engagiert sich auch für universitäre Einrichtungen und junge zukunftsorientierte Unternehmen. Gemeinsam mit ihnen will der DB-Konzern die Mobilität von morgen gestalten und arbeiten darum auch an vielen Stellen eng miteinander zusammen.
Die Deutsche Bahn ist aktive Partnerin der Vereinigung der Universitätsprofessuren des Eisenbahnwesens (VUE). Die Vereinigung besteht seit 1977 und zählt derzeit 17 international aktive Universitätsprofessor:innen zu ihren Mitgliedern. Einmal im Jahr treffen sich Vertreter:innen der DB mit der VUE und tauschen uns darüber aus, wie aktuelle Herausforderungen aus der Praxis des Eisenbahnwesens noch stärker in Lehre und Forschung integriert werden kann. Dabei werden Wege und Lösungen vorangetrieben, um Innovationen aus dem universitären Umfeld noch besser für den Schienenverkehr in Deutschland nutzbar zu machen.
Stiftungsprofessuren gegen Fachkräftemangel
Mit den Stiftungsprofessuren will die DB der gegenwärtig in quantitativer Hinsicht unzureichenden universitären Ausbildung von Fachkräften im Eisenbahnwesen entgegenwirken. So fördert das Unternehmen zwei Stiftungsprofessuren an der TU Darmstadt und an der TU Dresden. Hier werden aktuelle eisenbahnspezifische Forschungsfragen interdisziplinär untersucht – stets mit Blick auf Erhalt und Ausbau eines optimal funktionierenden Schienennetzes und damit im Sinne des Gemeinwohls. Die aus einer Stiftungsprofessur resultierenden Forschungsergebnisse verbleiben stets bei der jeweiligen Universität als Dienstherrin.
Railcampus: Standort für Bahntechnologie der Zukunft
Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung intelligenter Bahnsysteme für eine nachhaltige Mobilität leistet auch der RailCampus OWL in Minden. Das Projekt bringt führende Expert:innen für Bahntechnologie aus Wissenschaft und Industrie auf einem Campus zusammen. Projektinitiatoren sind die Universität Bielefeld, die Fachhochschule Bielefeld, die Universität Paderborn und die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe.
Neben anderen Wirtschaftsunternehmen, der Stadt Minden und dem Kreis Minden-Lübbecke ist die Deutsche Bahn mit DB Systemtechnik und DB Cargo auf dem Campus vertreten. Unter anderem werden die Liegenschaften von der DB zur Verfügung gestellt. Zudem waren DB-Mitarbeitende an der Entwicklung beteiligt und sind weiterhin in gemeinsamen Projekten involviert.
Forschungskooperationen: Mehr Innovation auf der Schiene
Bei einzelnen Forschungsprojekten arbeitet die Deutsche Bahn punktuell immer wieder mit einzelnen universitären Einrichtungen zusammen. Unter Einsatz von Fördermitteln konnten so schon bemerkenswerte Forschungsergebnisse erzielt werden – etwa in Technologiebereichen wie Blockchain, Künstlicher Intelligenz und Quantencomputing.
Die Projektergebnisse von RailChain beispielsweise ermöglichen die fälschungssichere Datenaufzeichnung unter Verwendung der Blockchain-Technologie. Anknüpfungspunkte für den Bahnbetrieb finden sich im sogenannten Logging der Digitalen Stellwerke (DSTW) – also der automatischen Erstellung von Protokollen von Softwareprozessen – sowie bei der Anwendung der Abwicklung von digitalen Zahlungs- und Clearingprozessen der Konzernverrechnung. Bei diesem Projekt hat die DB unter anderem mit der TU Braunschweig zusammengearbeitet.
Das Forschungsprojekt „Digitales Andreaskreuz“ (DiAK) verspricht eine höhere Effizienz im Schienennetz und zugleich mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmenden. Mittels neuer Funktechnologien werden Signale vom Zug zum Auto bzw. zu einem mobilen Endgerät übertragen. Diese Signale informieren darüber, dass ein Bahnübergang auf der Strecke liegt und ob und wie lange dieser geschlossen ist. Das Forschungsprojekt, bei dem die DB unter anderem mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) zusammengearbeitet hat, wurde 2022 mit dem Innovationspreis „Reallabore“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ausgezeichnet.
Zusammenarbeit mit Startups
Nicht nur im universitären Umfeld engagiert sich die Deutsche Bahn für innovative Technologien am Standort Deutschland. Im Berliner Startup-Hub DB mindbox arbeiten Startups und DB-Mitarbeitende gemeinsam an Innovationen für das Kerngeschäft Bahn. Auf 720 Quadratmetern können Gründer:innen, Hacker:innen und Entwickler:innen ihre Produkte gezielt auf ihre Marktfähigkeit hin testen.
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250
Startups
haben bereits am Förderprogramm von DB Mindbox teilgenommen
Junge Unternehmen, die für das Förderprogramm ausgewählt werden, erhalten unter anderem einen Finanzierungszuschuss, Zugang zum exklusiven Coworking Space der DB sowie zu einem Netzwerk von ausgewählten Coaching- und Mentoring-Expert:innen. Vor allem aber profitieren sie von der Möglichkeit, ihre Lösung gemeinsam mit den Fachkräften des Konzerns unter realen Bedingungen zu testen. Nicht zuletzt bietet das Programm auch die Chance auf eine langfristige Zusammenarbeit mit der DB.
Auch Beyond1435 organisiert und unterstützt die Zusammenarbeit der Deutschen Bahn mit externen Unternehmen. Um das Ökosystem Eisenbahn zu stärken, setzt die DB-Unternehmenstochter auf übergreifende Kooperationsmodelle von Entwicklungspartnerschaften über Investments bis zu Joint Ventures. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Produktion.
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Um immer wieder neue junge Talente für das Eisenbahnwesen zu begeistern, steht die Deutsche Bahn nachhaltig im Austausch mit über 200 Hochschulen in ganz Deutschland. Den regionalen Kontakt vor Ort pflegen sogenannte Hochschulpat:innen- und -botschafter:innen aus den Geschäftsfeldern. Der Schwerpunkt des universitären Netzwerks liegt dabei auf bahnnahen Disziplinen wie den Ingenieurswissenschaften, IT und Wirtschaftswissenschaften. Zudem fördert das Unternehmen mit dem Deutschlandstipendium Studierende an rund 17 Hochschulen bundesweit.
Verschiedene Fördermaßnahmen sorgen dafür, dass auch die DB-Mitarbeitenden den Kontakt zum universitären Betrieb nicht verlieren bzw. verschaffen ihnen überhaupt erstmals einen Zugang zu Universitäten. So wird es einigen DB-Kolleg:innen ermöglicht, "on the job" zu studieren – sowohl auf Bachelor als auch Master. Dabei gibt es nicht nur eine finanzielle und zeitliche Förderung, sondern auch eine persönliche Begleitung. Mit dem DB-Promotionsprogramm fördert die Deutsche Bahn zudem die berufsbegleitende Erstellung von Dissertationen mit Bahnbezug.