Das advanced Train Lab unterwegs auf den Schienen. | © DB AG/Oliver Lang

Unser Zukunftslabor fährt auf Schienen

Advanced TrainLab – klingt wie Science fiction? Ist es aber nicht. In unseren Zukunftslaboren auf Schienen erproben wir technische Innovationen direkt im fahrenden Zug. Dafür sind zwei Triebzüge einzig zu Test- und Entwicklungszwecken auf unseren Strecken unterwegs. So können wir feststellen, wie die neuen Entwicklungen im normalen Zugbetrieb funktionieren. 

Alternative Kraftstoffe für mehr Klimaschutz

Im advanced TrainLab haben wir bereits erfolgreich den Einsatz des Biokraftstoffs HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) getestet. Der Kraftstoff, der ausschließlich aus biologischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt wird, ist mittlerweile zum Rollout freigegeben. So hat zum Beispiel DB Cargo inzwischen die gesamte Güterlok-Flotte auf den klimafreundlichen Biokraftstoff umgestellt. Als nächsten Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität haben wir E-Fuels im Blick. E-Fuels bieten das Potenzial, bis zu 100 Prozent der CO2-Emissionen im Betrieb einzusparen. Im advanced TrainLab wollen wir künftig den Kraftstoff über einen längeren Zeitraum testen. Sollte das Ergebnis positiv sein, könnten E-Fuels in Zukunft auch bei Fahrzeugen eingesetzt werden, bei denen eine Umrüstung auf Hybrid-, Batterie- oder Wasserstofftechnologie aus wirtschaftlichen oder technischen Gründen nicht realisierbar ist. 

Moderne Technik für den digitalen Schienenverkehr

Im advanced TrainLab finden aber noch zahlreiche weitere Erprobungen statt. Die beiden Endwagen des Zuges verfügen über eine ausgefeilte Sensorik. Damit können beispielsweise Objekte und Hindernisse im Gleis erkannt werden. Kamera- und Radarsysteme geben dem Zukunftslabor auf Schienen eigene „Augen“. Damit werden im advanced TrainLab die Grundlagen für den automatischen Bahnbetrieb gelegt. Weitere Sensoren erfassen die befahrenen Gleise und Weichen. Verschleiß und Schäden können so rechtzeitig erkannt und zukünftig auch zeitnah behoben werden.

ETCS für automatisierten Zugverkehr 

Eine Vielzahl unterschiedlichster Antennen erlauben unter anderem die Echtzeitortung des Fahrzeuges und selbstverständlich auch den Empfang des neuen 5G- Netzes. Daten können so hundert Mal schneller weitergeleitet werden, so dass das Homeoffice auch im Zug stattfinden kann. Zusätzlich bauen wir in das advanced TrainLab auch das neue europäische Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) ein. Damit lassen sich Züge ohne die üblichen festinstallierten Lichtsignale an den Strecken sicher über die Schienen leiten. Eine weitere Voraussetzung für den automatisierten Bahnbetrieb.

Mit dem advanced TrainLab bringen wir neue Technologien schneller und auch besser entwickelt auf die Schiene. Damit treiben wir die Digitalisierung des Schienenverkehrs weiter voran. Das sorgt für mehr Kapazität auf der Schiene und idealerweise weniger Verkehr auf der Straße.

Neuer Glanz mit umweltfreundlichen Lacken

Umweltschutz berücksichtigen wir aber auch an anderer Stelle. So wird auch an der Lackierung getestet. Hier haben wir spezielle Pulverlacke verwendet. Sie sind nicht nur besonders widerstandsfähig sondern auch umweltschonend. Denn sie enthalten keine schädlichen Lösungsmittel.

Das advanced TrainLab wird mit 100 Prozent regenerativem Kraftstoff betankt.
Das advanced TrainLab wird mit 100 Prozent regenerativem Kraftstoff betankt.
Zwei der vier Motoren  werden mit regenerativen Kraftstoff betrieben.
Zwei der vier Motoren werden mit regenerativen Kraftstoff betrieben.
Kamera- und Radarsysteme geben dem Zukunftslabor auf Schienen eigene „Augen“.
Kamera- und Radarsysteme geben dem Zukunftslabor auf Schienen eigene „Augen“.