Auf deutschen Schienen fahren immer mehr „leise Güterwagen“. DB Cargo hat soeben seinen 50.500sten Wagen auf lärmreduzierende LL-Verbundstoffsohlen umgerüstet. Damit sind nun rund 80 Prozent der DB-Güterwagenflotte in Deutschland mit sogenannten Flüsterbremsen ausgestattet.
Diese rauen die Wagenräder deutlich weniger auf als herkömmliche Graugusssohlen. Auf diese Weise werden die während der Fahrt wahrnehmbaren Lärmemissionen um zehn Dezibel reduziert, was vom menschlichen Ohr als Halbierung wahrgenommen wird.
„Anwohner von Bahnstrecken durch konsequente Reduzierung des Schienenlärms zu entlasten, ist uns ein sehr wichtiges Anliegen. Wir wollen mit unseren Kunden mehr Verkehr auf die umweltfreundliche Schiene verlagern. Dies kann nur gelingen, wenn wir gleichzeitig im Schienengüterverkehr spürbar leiser werden,“ sagte Alexander Doll, Vorstand Finanzen, Güterverkehr und Logistik der Deutschen Bahn: „Mit der Umrüstung unserer Güterwagen auf lärmarme Bremsen leisten wir hierzu einen wesentlichen Beitrag.“
Bis 2020 werden alle rund 63.000 in Deutschland verkehrenden Güterwagen von DB Cargo auf leisen Sohlen laufen. Die Güterbahn wird durch die Umrüstung ihrer Wagen bis 2020 nach Abzug der Förderung mit rund 200 Millionen Euro zusätzlich belastet.
Die Mehrkosten entstehen durch die Umrüstung selbst, insbesondere aber auch durch höheren Aufwand bei der Wartung von Güterwagen mit Verbundstoffbremssohlen. Nächstes Jahr sollen weitere rund 7.000 Wagen mit modernen Bremssohlen ausgerüstet werden.
Die Lärmsanierung an hochbelasteten Strecken schreitet weiter voran. So investierten Bund und Bahn im Rahmen des freiwilligen Lärmsanierungs-programm im vergangenen Jahr rund 100 Milllionen Euro in Lärmschutzwände, Lärmschutzfenster und andere Maßnahmen.
Konkret bedeutet dies, dass im Jahr 2018 über 40 Kilometer Lärmschutzwände errichtet und über 2.240 Wohnung mit Schallschutzmaßnahmen ausgerüstet wurden. Insgesamt sind seit Beginn des Programms über 1.800 Streckenkilometer lärmsaniert worden.