Nachhaltigkeit ist ein zentrales Versprechen der Deutschen Bahn an ihre Kund:innen. Das beginnt bereits vor der Reise – an den Bahnhöfen. Um moderne ökologische Standards mit hohem Komfort für die Reisenden zu verbinden, hat die DB daher ein innovatives Konzept entwickelt. Bei den „Grünen Bahnhöfen“ wird bereits beim Bau auf den Einsatz ressourcenschonender Materialien geachtet. Und auch beim Betrieb kommen moderne Technologien und Energie aus erneuerbaren Quellen zum Einsatz.
Das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten macht die „Grünen Bahnhöfe“ der DB besonders nachhaltig. Sie sind die ersten ihrer Generation, die ihre Energie für Heizung, Warmwasser und Beleuchtung aus Geothermie- und Photovoltaikanlagen vor Ort beziehen. Damit können sie größtenteils autark versorgt werden. Um eine 100-prozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien auch zu Spitzenlastzeiten sicherzustellen, wird die zusätzlich benötigte Ökostrommenge über das öffentliche Stromnetz bezogen. Im Falle einer Überproduktion durch die Anlagen wird der überschüssige Ökostrom ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Begrünte Dächer dienen als natürliche Kühlung und fangen Regenwasser auf. Große Fensterflächen oder Oberlichter sorgen zudem für ausreichend Tageslicht und senken den Energiebedarf der Gebäude. Auch werden ökologische Baustoffe eingesetzt – vom Dachtragewerk aus Holz, über Baustoffe aus der Region bis hin zu nachhaltigen Materialien.
Den ersten „Grünen Bahnhof“ hat die Deutsche Bahn bereits 2014 in Kerpen-Horrem in Nordrhein-Westfalen eröffnet. Der zweite steht in Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Und auch in Bitterfeld gibt es einen „Grünen Bahnhof“. Recyceltes Aluminium, eine Photovoltaikanlage sowie klimafreundliche Fernwärme machen ihn besonders nachhaltig.
Innovative und ressourcenschonende „Kleine grüne Bahnhöfe“
Auch an kleineren Standorten möchte die Deutsche Bahn nachhaltiger bauen. Die Architekt:innen von DB InfraGO haben dafür ein Baukastensystem entwickelt, das auf eine ressourcenschonende modulare Holzbauweise setzt.
Rund 50 Prozent an Treibhausgasemissionen lassen sich dadurch im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise mit Stahlbeton einsparen.
Die Elemente werden individuell und auf den jeweiligen Standort angepasst zusammengestellt. Sie werden vorgefertigt angeliefert und innerhalb weniger Wochen vor Ort montiert. So entsteht jedes Mal ein Gebäudekonzept, das den Gegebenheiten vor Ort und den Bedürfnissen der Reisenden bestmöglich gerecht wird. Auch der Betrieb ist nachhaltig und spart beispielweise durch Photovoltaikanlagen, einen Batteriespeicher des DB-eigenen Start-ups encore und Wärmepumpen Treibhausgasemissionen ein.
rund
50
% THG-Emissionen
durch Holzbauweise gespart
Im Dezember 2023 hat die DB den ersten dieser „Kleinen grünen Bahnhöfe“ in Zorneding in Bayern eingeweiht. Ein zweites nachhaltiges Empfangsgebäude ist im Juli 2024 am Bahnhof Haar in Betrieb gegangen. Genau wie in Zorneding ist auch dieses Bahnhofsgebäude komplett aus Holz-Fertigteilen gebaut und wird klimafreundlich dank Wärmepumpe und Photovoltaikanlage betrieben. Ein großes rundes Fenster an der Stirnseite sorgt für ausreichend Tageslicht und reduziert so den Bedarf an künstlichem Licht. Auch beim Anstrich wurden umweltfreundliche Lasuren verwendet. Die beiden „Kleinen grünen Bahnhöfe“ sollen nicht die einzigen bleiben. Weitere Standorte werden deutschlandweit geprüft.
Mit diesem neuen Konzept kann die Deutsche Bahn künftig auch an kleineren Haltepunkten oder an Stationen, an denen es bislang keine Empfangsgebäude gab, nachhaltig und kostengünstig bauen.
Das Baukonzept der „Kleinen grünen Bahnhöfe“ wurde im November 2024 mit dem Deutschen Verkehrswendepreis ausgezeichnet. Die DB erhielt den Sonderpreis in der Kategorie Baukultur für die innovativen und nachhaltigen Ideen den ÖPNV attraktiver zu gestalten und mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen.
Ökostromversorgung für alle Bahnhöfe
Seit 2025 geht die DB noch einen weiteren Schritt in Sachen Klimaschutz und hat die Stromversorgung aller stationären Anlagen auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt. Neben den Bahnhöfen sind das sämtliche Instandhaltungswerke, Bürogebäude und Anlagen in Deutschland, die von DB Energie beliefert werden. Dazu gehören beispielsweise auch Stellwerke, Weichenheizungen oder Gleisfeldbeleuchtungen. Damit kommt die DB ihrem Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein und ihre gesamten Treibhausgasemissionen auf Net-Zero zu reduzieren, einen Schritt näher.