Der Transport von Gütern und Reisenden auf der Schiene funktioniert nicht geräuschlos. Deshalb setzt die Deutsche Bahn auf unterschiedliche Lösungen, um die Anwohnenden an den Bahnstrecken zu entlasten.
Herkömmliche Lärmschutzwände passen nicht überall ins Stadtbild. Auch reicht der Platz neben den Gleisen nicht immer aus. Deshalb testet die DB innovative Maßnahmen, um die wirklich passenden Lösungen anbieten zu können.
Innovative Techniken für mehr Lärmschutz
So hat die Deutsche Bahn beispielsweise sogenannte Schienenstegdämpfer getestet und setzt diese an geeigneten Stellen im Schienennetz ein. Die verschiedenen Systeme sind unmittelbar an beiden Seiten der Schienen in kurzen Abständen montiert und bestehen aus einem Stahlblech-Sandwichelement mit zwischenliegendem Dämpfungsmaterial. Dieses Masse-Feder-System dämpft die Schwingungen der Schiene, die bei der Überfahrt durch den Zug entstehen und reduziert den Lärm um bis zu drei Dezibel.
Um das Dröhnen von Brücken zu minimieren, hat die Deutsche Bahn einen Leitfaden mit innovativen Technologien erarbeitet. Von elastischen Unterschottermatten über besohlte Schwellen bis hin zu Brückendämpfern oder Dämpfungsfolien – der Maßnahmenkatalog ist vielseitig. Er soll Planungsbüros eine Hilfestellung geben, um geeignete Lärmschutzmaßnahmen zu identifizieren und umzusetzen. So lässt sich Lärmschutz von Anfang an mitdenken – auch bei der Sanierung alter Brücken.
Nicht immer lassen sich hohe Lärmschutzwände realisieren. Daher können auch niedrige Lärmschutzwände zum Einsatz kommen, die nahe am Gleis montiert sind und den Lärm um drei bis fünf Dezibel reduzieren können. Und sogenannte Schienenschmiereinrichtungen sind ebenfalls ein Mittel, um den Lärm weiter zu reduzieren. Sie schmieren die Gleise und sollen verhindern, dass Züge in den Kurven quietschen.
Moderner Lärmschutz an Tunneln
Auch bei Tunnelbauten achtet die Deutsche Bahn auf den Lärmschutz. Denn wenn Züge mit hoher Geschwindigkeit durch einen Tunnel fahren, schieben sie Luftmassen vor sich her, die sich immer mehr aufstauen und im ungünstigsten Fall mit einem hörbaren Knall am Tunnelausgang entladen. Vor allem bei Tunneln mit geringem Querschnitt und hoher Durchfahrtsgeschwindigkeit tritt dieser Effekt auf. Um dies zu verhindern, stattet die Deutsche Bahn Tunnel, die mit 300 km/h befahren werden können, mit sogenannten Haubenbauwerken an den Einfahrtsportalen aus. Diese bewirken, dass die entstehenden Druckwellen durch Entlüftungsöffnungen nach oben entweichen und sich ohne Knall verwirbeln und ausbreiten können.