Mit unseren Bahnhöfen, Werken und Liegenschaften prägen wir als Deutsche Bahn viele Innenstädte und urbane wie ländliche Räume – früher wie heute. Sie stehen für einen wichtigen Teil deutscher Bau-, Kultur- und Stadtgeschichte. Aber auch unsere Fahrzeuge sind Teil unseres kulturellen Erbes. So auch die Berliner S-Bahn, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird.
Vor einem Jahrhundert startete die erste fahrplanmäßige Fahrt einer elektrischen S-Bahn in Berlin. Seither verbindet sie Gemeinden und Städte im Umland mit der Berliner Innenstadt auf einem etwa 340 Kilometer langen Netz auf den Nordsüd- und Ostwest-Linien sowie der Ringbahn. Mit täglich rund 1,5 Millionen Fahrgästen bei über 3.000 Fahrten auf 16 Linien trägt sie wesentlich zum Erfolg der Verkehrswende bei und fährt dabei mit 100 Prozent Ökostrom. Jeder dritte Fahrgast im gesamten Schienennahverkehr von DB Regio ist mit einer Berliner S-Bahn unterwegs.
Jubiläumszug auf Linie S2 unterwegs
Zum 100. Geburtstag schickt die S-Bahn Berlin jetzt ein ganz besonderes Fahrzeug aufs Gleis: Ein komplett mit zehn verschiedenen Fahrzeugdesigns der vergangenen Dekade beklebter Zug der Baureihe 481 ist nun zunächst auf der Linie S2 unterwegs. Der Jubiläumszug schlägt dabei eine Brücke vom Jahr 1926 bis in die heutige Zeit.
Bei der Bauart "Oranienburg" von 1926 waren die Wagen noch in rot und gelb lackiert, um die damals übliche 2. und 3. Wagenklasse voneinander zu unterscheiden. Mit der Bauart "Stadtbahn" wurde 1928 schon die heute typische zweifarbige Lackierung mit dem roten Streifen unten eingeführt. Der obere Teil dieser Züge war in der 3. Wagenklasse in Ockergelb und in der 2. Klasse in einem dunklen Türkis gehalten.
Spitzname "Coladose"
Auch der sogenannte "Ostberliner Hauptstadtlack", mit dem die Baureihe 276 ab 1984 in Hellbeige und Bordeauxrot unterwegs war, ist zu sehen. Genau wie die silbergrau-blaue Lackierung des Prototyps der Baureihe 480 von 1986. Nicht zuletzt trägt der Jubiläumszug das rote Kleid mit dunkelgrauem Fensterband, dem die Baureihe 485 ihren Spitznamen "Coladose" verdankt.