Ein roter Zug fährt im Sommer über einen Bahnübergang, die Schranken sind geschlossen.  | © Deutsche Bahn AG / Claus Weber

Wir testen unsere Hupen lautlos

Wir als Deutsche Bahn wollen betroffene Anwohnende bestmöglich von Schienenverkehrslärm entlasten. Dafür arbeiten wir an innovativen Verfahren und optimieren unsere Techniken, um unsere Züge und Anlagen noch leiser zu machen. Eine besonders belastende Lärmquelle für Anwohnende von Bahnanlagen war viele Jahre lang der sogenannte Makrofontest. Beim Makrofon handelt es sich um die Hupe des Zuges. Diese ist mit über 100 Dezibel zwar sehr laut, gleichzeitig ist sie für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden unentbehrlich. So warnt sie zum Beispiel die Menschen auf Bahnsteigen und bei Bahnübergängen ohne Schranken vor herannahenden Zügen.

Bislang wurden die Makrofone unserer Züge akustisch getestet. Aufgrund bindender technischer Vorgaben fand dieser Makrofontest täglich und häufig in den frühen Morgenstunden während der Bereitstellung der Züge statt. Für die unmittelbare Nachbarschaft unserer Bahnanlagen war das eine erhebliche Lärmbelastung – und zwar Tag für Tag.

Lautloses Prüfverfahren sorgt für Lärmminderung

Um die Anwohnenden rund um unsere Werke und Abstellanlagen zu entlasten, entwickeln wir gemeinsam mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ein Prüfverfahren und die Grundlage zur Anpassung der technischen Vorgaben, um auf den täglichen akustischen Test in der Bereitstellung verzichten zu können. DB Regio und DB Fernverkehr haben hierfür bereits die Ausfallraten der einzelnen Baureihen genau analysiert und festgestellt, dass bis auf wenige Ausnahmen, auf die akustische Prüfung der Makrofone verzichtet werden kann.

Die Funktion der Hupen stellen wir weiter sicher, indem wir bestimmte technische Komponenten und Diagnosemeldungen weiterhin täglich testen. So erfüllen wir alle Sicherheitsanforderungen und können im Ergebnis auf den täglichen, akustischen Test der Makrofone in der Bereitstellung verzichten. Mit einer Ausnahme: Beim ICE2 werden wir aus Sicherheitsgründen am alten Verfahren festhalten.

Die Flotte von DB Regio ist bereits seit Anfang 2024 ohne die tägliche akustische Prüfung unterwegs. DB Fernverkehr verzichtet seit Ende 2024 bei über 350 ICE-Triebzügen auf den täglichen Akustiktest und nutzt das lautlose Verfahren. Im Rahmen der Instandhaltung werden die Hupen weiterhin akustisch getestet. Auch DB Cargo arbeitet aktuell intensiv an einer Prüfung der Umsetzung.