Die Deutsche Bahn wird ab diesem Jahr auf den Einsatz von Glyphosat in Deutschland verzichten. Damit setzen wir unseren 2019 angekündigten Ausstieg aus der Anwendung des Herbizids um.
Als Alternative gegen den Bewuchs im Gleis setzen wir zukünftig auf ein nachhaltiges Vegetationsmanagement aus verschiedenen Maßnahmen. Dazu gehört unter anderem die digitale Vegetationskontrolle, der Einsatz mechanisch-manueller Verfahren und die Nutzung von Pelargonsäure. Deren Zulassung erfolgte im Februar 2023 durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in enger Abstimmung mit dem federführenden Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Der Einsatz von Pelargonsäure ist noch vorbehaltlich der Genehmigung des Eisenbahn-Bundesamts.
Voraussetzung für sicheren Bahnbetrieb
Eine zuverlässige Vegetationskontrolle ist Voraussetzung für einen sicheren Bahnbetrieb. Der Grund: Wurzelwachstum im Gleisbett beeinträchtigt dessen Funktionsfähigkeit. Neben der chemischen Vegetationskontrolle treiben wir daher verstärkt auch alternative Verfahren voran. Dabei stehen wir in intensivem Austausch mit anderen europäischen Bahnen – insbesondere der ÖBB, SBB und SNCF.
So arbeiten wir unter anderem an einer technologischen Weiterentwicklung von Electro Weeding und Mähapparaten, zum Beispiel einer halbautonomen Mähraupe. Für den Einsatz im Bahnbetrieb stehen diese innovativen Verfahren aktuell aber noch nicht zur Verfügung.
Einsatz von Glyphosat seit 2018 bereits mehr als halbiert
Seit 2020 haben wir den Einsatz von Glyphosat gegenüber 2018 bereits mehr als halbiert. Dabei haben unter anderem moderne Kamerasysteme zur Pflanzenerkennung zu einer präziseren Ausbringung und damit Reduzierung beigetragen. Weite Teile des deutschen Streckennetzes wurden seither nicht mehr mit Glyphosat behandelt. Die EU-Kommission hatte zuletzt Ende 2022 eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat bis Dezember 2023 beschlossen.