Lärm-Check
Was ist eigentlich Lärm? Wie entsteht er im Schienenverkehr? Und wie werden die Geräuschbelastungen gemessen? Das Eisenbahn-Bundesamt ermittelt rund um die Uhr Daten. Die Deutsche Bahn veröffentlicht ihre Messergebnisse regelmäßig online.
Weniger Verkehrslärm bedeutet mehr Lebensqualität. Für uns als Deutsche Bahn heißt das: Je leiser Züge unterwegs sind, desto besser leben die Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Schienenwege.
Es ist unvermeidlich, dass beim Rollen von Rädern auf den Schienen Schall entsteht. Der Kontakt führt insbesondere bei den vorhandenen Rauheiten zu Schwingungen, die von Rad und Schiene in Form von Luftschall in die Umgebung abgestrahlt werden.
Dabei gilt: Je größer die Amplituden der Schallwellen, desto höher der Schalldruckpegel und somit die wahrgenommene Lautstärke. Der Schalldruckpegel wird in der Einheit Dezibel (dB) angegeben. Um die spezifische Wahrnehmung des Menschen zu berücksichtigen, wird eine A-Bewertungskurve verwendet. Das menschliche Ohr reagiert beispielsweise auf niedrige Frequenzen – also auf tiefe Töne – weniger empfindlich als auf hohe. Die sogenannte A-Bewertung berücksichtigt diese Besonderheit. Beurteilungspegel für Verkehrsgeräusche werden deshalb grundsätzlich in A-bewerteten Schalldruckpegeln angegeben. Ihre Einheit ist dB(A).
Das bundesweite Lärmmonitoring der Bundesregierung und das Lärmmonitoring der Deutschen Bahn sollen dabei helfen, den Lärmpegel im Schienenverkehr kontinuierlich zu beobachten und zu bewerten. Die umfassende Datenerhebung und -analyse zeigt, welchen Einfluss die Umrüstung der Güterwagen auf die Schallemission des Schienengüterverkehrs hat.
Bundesweites Lärmmonitoring an der Schiene
Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wurde ein netzweites Lärmmonitoring aufgesetzt: 19 Messstationen an stark befahrenen Bahnstrecken in Deutschland ermitteln die Schallemissionen vorbeifahrender Züge. Auf diese Weise werden mehr als zwei Drittel des gesamten Schienengüterverkehrs erfasst. Das Eisenbahn-Bundesamt verantwortet das bundesweit einheitliche Monitoringsystem – für messbare Erfolge beim Schienenlärmschutz.
Schienengüterverkehr im Mittelrheintal
Seit 2014 messen wir den Schienengüterverkehrslärm im Mittelrheintal: Unter deutschebahn.com/laermmonitoring können sich Interessierte über aktuelle Messungen informieren. Die beiden Messstationen befinden sich in Bad Salzig und in Osterspai.
Das Monitoring ermittelt die Anzahl der Züge pro Tag sowie deren Vorbeifahrtpegel in dB(A). Zusätzlich liefert es sogenannte Mittelungspegel für Wochen, Monate und Jahre. Der Mittelungspegel entspricht der durchschnittlichen Schallbelastung (äquivalenter Dauerschallpegel) in 25 Metern Entfernung vom Gleis, den alle Zugfahrten am Tag oder in der Nacht im Mittel verursachen.
Die Datenerhebung ermöglicht es, die Lärmemissionen der einzelnen Zugfahrten in Gleisnähe detailliert zu erfassen und die Entwicklung der Lärmbelastung nachzuvollziehen. Sie belegt: Die Maßnahmen zur Lärmminderung im Güterverkehr zeigen Wirkung. Der Anteil der leisen Züge, die im Mittelrheintal unterwegs sind, hat sich seit 2015 mehr als verdoppelt.